an unsren ufern



    die elbe bei magdeburg. blick auf das dem hafen gegenüber liegende ufer. magdeburg, 24. märz 2005



    wellen treiben im fluss, wie
    wellen treiben, vom kali
    krustig, braun von versunkenen
    ufern. in ihren schatten wohnen
    zerborstene häuser. hier

    fühle ich mich wohl
    wie hingeworfen, achtlos
    nachtschatten gleich den
    wellen

    -

    frühe inventur im ersten
    licht; denk doch: kein tag
    ohne dich. denkschatten
    schreckenschatten
    mauerschatten. hier

    fühle ich mich wohl
    hingeworfen, angekommen
    wartend, gleich der nacht, dem
    ufer, der brücke auf einen schritt
    hinüber, um komplett zu werden, eins

    eins im klang oder
    wie mein regen, der
    an deine fenster schlägt
    hilflos, aber stet

    -

    zerborstene häuser warten
    an unseren ufern, wartend
    wartend. ziegel entfallen müden
    augenhöhlen und zerspringen; höre
    : mit einem seufzen

    ja. sie weinen


    foto: magdeburg, 24. märz 2005