[ da capo: eine stimme ]

es hat geklingelt. stimmen im flur. ich lausche über
die schulter zur tür: den kenne ich doch …? es ist der
schauspieler s., der damals am kieler schauspiel-
haus in harold pinters „bergsprache“ spielte und in
„noch einen letzten“

wie er kurz darauf bei einer tasse kaffee erzählt, ver-
liessen einige zuschauer die vorstellung türenschla-
gend. das war sicher nicht einfach für die darstellen-
den, denke ich, mich an jenen unvergesslichen thea-
terabend erinnernd

aber so ist das eben mit der kunst: nicht alle können
viel mit ihr anfangen, trotz ihrer kleinbürgerlichen be-
mühung


2 Responses to “[ da capo: eine stimme ]”

  1. peryton sagt:

    nein nein, natürlich vergesse ich diese tatsache nicht. sie bezahlen schliesslich auch mich. was mir angenehm ist und – wenn sie es bemerken – ihnen unangenehm. worüber ich wiederum spotten – und schreiben – kann

    aber ganz so einfach ist es doch nicht: viele von denen mögen mich, trotz aller widersprüche, vielleicht auch gerade deswegen. die groben kategorien greifen nicht; sie sind verallgemeinernd und daher selten angemessen, dem einzelnen beschreibend gerecht zu werden

    ich verwende kategorisierungen, um zu provozieren und widerspruch herauszufordern. wenn jemand sagt: ‚aber hör doch mal, das stimmt so nicht‘, dann, erst dann, bin ich zufrieden

  2. x sagt:

    vergiss nicht die kleinbürgerlichen sind es die alles bezahlen, auch die zeche ihrer eigenen dummheit.

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