marktstände am cours julien. ich stehle augenblicke
über schultern. dort ein lachen, handeln, tausch. ei-
ne frage, die sich ahnen lässt. begegnung. farbige
tücher fangen die sonne, glasperlen werfen sie zu-
rück ins blau. finger gleiten über stoffe, hüte wer-
den auf- und abgesetzt, man dreht sich vor spie-
geln, prüft, wägt. ça fait combien?
wachsame augen, sehnsüchtige hände. lippen oh-
ne wort. ein feuerzeug wirft funken in der höhle
einer hand
blicke finden sich, weichen voreinander aus wie
schritte. einen voran, stehen. verweilen im hauch
des andern. gehen, vergessen
eine wärmende tasse tee, atemnebel steigt, die
gleissende nachmittagssonne ist eine strassen-
katze, streicht über dächergiebel, wirft herab die
losen schornsteinschatten
foto: am cours julien
marseille, 18. dezember 2005