die wochentage verbringe ich meistenteils in la seyne sur mer
in einer provisorischen schule für migranten versuche ich
schnellstmöglich mein altes schulfranzösisch zu aktivieren
und mehr. schliesslich will ich hier bleiben. um frankreich
zu geniessen und die stirn zu bieten, braucht es doch mehr
als seinen namen fehlerfrei zu buchstabieren. an diesem mehr
scheint dieses system nicht interessiert. das oben und unten
ist hier klar definiert. unten bleibt reserviert für die migranten
abends: am hafen. mein basislager zwischen autowracks und
automobilen notunterkünften wohnsitzloser oder fischer. die
nächte sind laut und kurz, wenn im sommer auf dem sandplatz
pétanque gespielt, getrunken, geliebt und auch gestritten wird
heute geht der blick über die bucht bis nach toulon, auf den
grössten militärhafen europas. es ist doch eine schande, wie
einfach es einem regenbogen gelingt, das allzu hässliche zu
überstrahlen. und es brauchte hier wahrlich viele regenbögen
foto: hafen, blick auf toulon
la seyne sur mer, 19. november 2019
das ist jetzt schräg. lass es drei oder vier tage her sein, dass ich an dich gedacht hab… ich hoffe sehr, dass es dir gut geht! geht es? geht es nicht? schreib mir doch einfach per email, wenn du magst.
Weit weniger beredt als du, kann ich nur sagen: schön, von dir zu lesen!