alle farben des lebens lassen wir ausspielen. alle
farben, zwölf, dreizehn, vierzehn in die zahlen-
kästchen, akurat an die grenzen heran; in feinen
pinselborsten spricht zu uns eine fremde sprache
alle farben brechen auf in nächten, gären träumend
auf zu bitterem met, brechen in tränen aus, die wir
vergessen bis zum morgen, schmerzvoll ausgerieben
alle farben finden sich im schwarz deiner augen
wir legen alte zöpfe auf unsere altäre, lassen rauch
aufsteigen; beissend schwarzer rauch und der ge-
ruch brennenden fleisches. erinnerst du dich? nein
stopp, sagst du, komm zurück. und: wach auf
foto: alle farben
kiel, 31. mai 2010