[ und draussen der regen ]

h., vor jahren, irgendwann –
 

als er anruft bin ich unkonzentriert, der rechner
muckt mal wieder, liegt wohl am regen, der lau-
ter rauscht, draussen, als mein tinnitus im kopf
 

wo soll das sein? ich bin auch in berlin, sagt er

aber ich kann die adresse nicht finden, der rech-
ner sabotiert mein auskunftsersuchen und geht
in feierabendruhe. ausserdem hab ich den kopf
weiss der geier mit tausend dingen voll, der ent-
scheidung für’s programm, terminen, unerledig-
ter post und – ich versuche so zu tun, als ob es
nicht wäre – eine von fieber begleitete erkältung

ich: aber ich hab eh keine zeit, muss gleich zu-
rückfahren; die verdammten termine, du weisst
er: na gut, du willst mich wohl nicht sehen …

wir legen auf. draussen hat der regen aufgehört
 

auf der suche nach einem liedtext finde ich ein
foto, irgendwann in heidelberg gemacht, als wir
noch ort und zeit fanden, uns ohne komplizier-
te verabredungen und arrangements zu treffen
 

es war ruhiger damals; aber das genügte nicht
 

foto: peryton-archiv
heidelberg, vielleicht 2006


5 Responses to “[ und draussen der regen ]”

  1. peryton sagt:

    @ rehzi

    bwoah, bist du absolut …

    die interpretation macht der/die in dem masse, wie er/sie sich traut. du, scheinst dir mit der deinen sicher. bleibe doch dabei, wenn du dich damit wohl fühlst

  2. Rehzi sagt:

    Außenperspektive ist eben anders. Binnenperspektive muss mensch aktiv vermitteln.
    Und solange Du um Dich das Schweigen hüllst, stellt es sich dar, wie es sich darstellt. Den Inhalt der Nachricht bestimmt die Empfängerin. Willst Du es anders, mach es anders. Das magst Du für einfach halten, ich finde Weglaufen und Schweigen einfach (gemein). Ich laufe nicht hinterher, auch Dir nicht.
    Schöne Grüße von Fabienne aus Sauve.

  3. peryton sagt:

    @ rehzi

    wenn’s dir denn so leicht fällt, mit dem urteil, dann halte es (dir) einfach

  4. Rehzi sagt:

    Du willst, lieber Georg, nicht nur H sondern auch mich – wen noch? – nicht sehen. Du musst es nicht sagen, Du schaffst Fakten.
    Zeit hat mensch nicht, Zeit muss mensch sich nehmen, sagt mein Schrauber immer.
    Die Zeit kommt nicht, Du musst auf sie zugehen.
    Und wo dann da die Prioritäten liegen, das sagt dann viel, auch ohne Worte. .
    Ausreden gibt es immer genügend. Keine haben ist die Kunst. „Termine“ sind nicht mal ne einfallsreiche.

  5. Hallo werter G.,

    wars also nicht die Ruhe die DU suchtest?
    Nun.. auf der Suche nach derselben bin ich gerade.

    Menschen treffen ohne durch dieses Fleckchen Erde zu Reisen.
    Nicht noch mehr Stress zu haben.
    Mal „runter“ zu kommen.

    Ach ja…
    Und DU…?

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