[ ein sonntag auf dem land ]


„…und wenn es dir das nächste Mal so schlecht
geht wie noch vor Monaten, dann stell dich mir
bitte auch zärtlichkeitssüchtig und humpelnd in
den Weg, damit ich aufhöre so verdammt blind
zu sein, man kann viel von Pferden lernen“

 

ja, man kann sicher viel lernen, auch von pfer-
den; wenn man sie in ruhe, einfach sein lässt
 

frühling ist; will sagen: der winter ist überlebt

ein sonntag auf’m land, sonne und wind und
viel kaffee mit freunden und gesprächen und
wir tun so ahnungslos wie alle anderen, die
sich von ‚der krise‘ nicht angstvoll berühren
lassen wollen und nicht von einer ’schweine-
grippe‘, weil die echten themen andere sind
 

sei leise, sagt v., sonst erschreckst du sie

tatsächlich, dort duckt sich eine ente ins tiefe
stroh, sie bedeckt ihre eier, bleibt ungestört
von den pferden, die neben ihr halme heraus-
ziehen, behutsam, ja, behütend, scheint mir


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