[ kultur und (k)ein gutes ende ]


„Heute morgen hörte ich Radio. Da konnte man
was gewinnen. Man musste vier Musiktitel er-
kennen. Was ja jetzt erstmal nicht so schwer
erscheint. Wenn man den ersten Titel erkannt
hat, bekam man eine Rolle 1lagiges Toiletten-
papier. Dann wurde das 1. Lied wieder gespielt
und ein zweites Lied drüber gelegt.. wenn man
das erkannt hat, dann gabs eine Rolle 2lagiges
Toilettenpapier usw.“
kommentar von rabenflug

@ rabenflug

seit ‘pisa’ schreitet die teutsche kultur unaufhalt-
sam fort. nein, mir scheint, sie schiesst im freien
fall voran – dein bericht illustriert uns dies farbig

doch ich bin überrascht vom ausmass, mit dem
“kultur” im leben des gemeinen menschen über-
haupt präsent ist; nachdem ich annahm, sie wä-
re bonsai-mässig zum dekorativen lebensstil ver-
wachsen und nur noch beschränkten bevölke-
rungskreisen – intellektuellen eliten – zugänglich

ja, du zeigst mir, dass mein bild der wirklichkeit
ein dramatisch falsches war: ich, du, wir alle sind
ganz nah dran. (fast wie bei “big brother”, nicht?)

ich meine, näher geht ja fast nicht mehr, so nah
am … rücken. so nah am … unteren ende. so nah
am … naja … rein leitkulturell gesehen: am anfang

letzthin nahm ich in der wohngemeinschaft von
freunden den weg zum klo und fand dort ein
rollenpapier mit dem namen “happy end”. meine
freude über dieses bonmot hält noch immer an


4 Responses to “[ kultur und (k)ein gutes ende ]”

  1. peryton sagt:

    @ rabenflug

    aber aber aber … wie war das mit ‚pisa‘?
    ich versteh leider nicht (muss an meinem kopfkäfig liegen)

  2. peryton sagt:

    @ tjona

    nein, nicht du. bitte. bleib heldinnenhaft (soll heissen: zähne zusammenbeissen, auch wenns hart wird!!) und fall mir – bitte – nicht kommentarmeuchlings in den rücken

  3. Rabenflug sagt:

    jetzt wo du pisa schreibst, hab ich dir mal einen meiner texte dazu gezeigt? oder gar ausgestellt? egal ich such mal eben und denk darüber nach wie du dies siehst..

    pisa

    im meer beginnt und lebt
    im meer zerrinnt und geht
    doch alles

    und immer wieder lockt das meer
    die ausgebrannten menschen
    doch eine prise salz
    macht einen toten nicht lebendig
    unendlich ist der horizont
    und wie beschränkt ist eurer lebenskäfig

    der wellen flüstern sagt es euch
    die freiheit könnt ihr nicht erkaufen
    ihr müsst sie schöpfen aus den tiefen
    brunnen eurer seelen
    doch ist die quelle längst versiegt
    und durstig eure gierig kehlen

    was zuerst ein versprechen war
    ein hoffen nur auf kurze zeit
    allein das meer ist frei und wild
    weil es natur

    mit jeden schritt in unser sein
    setzen die weisen – die kultur
    des menschen freiheit grenzen
    der mensch zerrinnt
    ertrinkt in seinen sehnen

    das weite meer
    bleibt weit und frei
    und bleibt es ewig

  4. tjona sagt:

    …für vierlagiges klopapier würd‘ ich ALLES tun !

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