[ eisern ]

‚dein grab pfleg ich mal gern, wenn du tot bist, hab
ich ihm zu lebzeiten gesagt. jetzt ist es soweit und
ich komm jeden tag hierher‘

sagt sie

‚er war ein tyrann. gewalttätig war er. am ende hat
er sich totgesoffen. eine frau kann ihren mann ja
nicht umbringen, die kommt gleich für fünfzehn jahre
ins gefängnis. bei einem mann gibts entschuldigung-
en dafür, war es ein versehen oder eine auseinander-
setzung mit todesfolge. aber ich hab doch ein kind
zu versorgen gehabt‘

sie verzupft gräser zwischen den stauden, schaut
entschuldigend, doch endlich sicher ihrer selbst zu
der schlanken stele auf, gegen die sonne, über-
zogen mit einer patina roten rostes

‚hier werd ich nicht bleiben. wenn mein kind gross
ist, gehe ich nach afrika‘, sagt sie und verabschiedet
sich, mir glück wünschend, von herzen


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