soldaten müssen sterben. anders geht das mit dem
heldsein nicht. soldaten müssen sterben, weil das
konsequent ist. es ist die erfüllung ihres zwecks
nun hört auf rumzuheulen. wer den krieg ins fremde
land trägt, muss damit rechnen, dass es widerstand
gibt. ihr konntet doch nicht ernsthaft erwarten, dass
der auftritt deutscher sterbehelfer in uniform mit de-
mut und freude vergolten wird? nein: mit gegenwehr
dass die durch einen selbstmordanschlag in afgha-
nistan verletzten bundeswehrsoldaten „ausser le-
bensgefahr“ sein sollen, regt in mir keine freude
wenn in deutschland endlich – verdientermassen –
die ersten anschläge militanter widerstandsgrup-
pen für blut und tränen sorgen, werde ich wieder
sagen: hört auf zu heulen. die erste germanische
frontschnauze, der innenminister im rollenden
wahn, hat rechtzeitig gewarnt: „wir sind teil eines
weltweiten gefahrenraums“, hat er verkündet. und
dass vom eingeschlagenen weg nicht abgerückt
werden dürfe, hat er gesagt, bloss in anderen wor-
ten. dass das land sich nicht erpressen lassen dür-
fe. am ende behauptete er wie immer das alte: es
ginge ihm um „unsere eigene sicherheit“. tumbes
geschwätz mit gefährlichen folgen. nun habt ihr es
aber bevor wahr wird, wovon der verteidigungs-
minister träumt – das ist jener kriegsminister, von
dem auffallend wenig zu hören ist, zur derzeitigen
lage – und tatsächlich das öffentliche vereidigen
neuer soldaten alljährlich mit grossem pomp vor
dem reichstag stattfindet, wünsche ich mir ein
gross angelegtes die-in der heilsbringer am hindu
kush. aber in echt. weil helden sterben müssen
wenn endlich alle tot sind, ist hoffentlich ruh. und
dann: keine tränen, bitte. schliesslich haben wir
doch aus der vielfach wiederholten geschichte ge-
lernt, dass krieg ein dreckiges, ein unrühmliches ge-
schäft ist. oder? nein. ich nenne es ein verbrechen