heute ist mutter-mit-kind-tag in kreuzberg, wollte
ich schreiben und stoppe, noch immer irritiert von
der feststellung, beinahe zwei wochen lang keinen
eintrag in mein notizbuch gemacht zu haben
leere eisbecher kippen von den tischen. wäre ich
aus pappe, auch ich würde mich treiben lassen, mit
dem sommerwind; allein schon wegen den hilflosen
menschenblicken hinterher
im haus gegenüber wohnt eine jugendfreundin. ich
habe ihren namen an der klingelleiste wiedergefun-
den. sie ist ahnungslos, da oben hinter irgendeinem
dieser hohen, gründerzeitlichen fenster, ob meiner
blicke hinauf. und sie soll ahnungslos bleiben
rechts ein kleiner park. schrundige holzbänke war-
ten im schatten gelb blühender bäume. die jenseits
der strasse, hinter dem damm der s-bahn-trasse
fruchten schon. es ist eine frage der art °, stelle ich
fest, genauer hinschauend
na siehste: die bastarde machen das leben erst
bunt – nicht einzig unter bäumen
° winter-linde (tilia cordata)
krim-linde (t. x euchlora)
und dennoch – es ist eine Bahn in der Stadt, eine S-Bahn gewissermaßen. Das gilt auch und vielleicht gerade für die Linie Eins…
„die jenseits der strasse, hinter dem damm der s-bahn-trasse
fruchten schon.“
ich weiß, es ist immer wieder verwirrend, aber in berlin fahren die u-bahnen (manchmal) oberirdisch