[ zwangspause ]

Januar 16th, 2005

dicker hals, dicker kopf, draussen ein scheissen-
kalter winter – da helfen nur ein stapel wärmender
decken und die hoffnung, dass es bald vorbei ist

bitte nicht ungeduldig werden. wirklich: ich werde
die mails beantworten, sobald ich wieder zu halb-
wegs brauchbaren handlungen fähig bin

bis dahin wünsche ich mir ‚gute besserung‘. wün-
sche mir ruhe. wünsch mir von dir zu hören – und
von dir. (jaaaa, von dir auch, schon wieder). aber
am dringendsten wünsche ich mir den sommer her:
bitte jetzt


ausserdem ist gestern schon wieder meine (zu)
alte kamera abgekackt: keine neuen fotos aus
köln. sehr, sehr schade


[ peryton goes classic ]

Januar 14th, 2005

– peter griggs staring at his computer –
 

proben mit dem new yorker gitarristen peter griggs, der-
zeit in düsseldorf lebend. es hört und fühlt sich so an, als
würden wir uns schon ewig kennen … sehr spannend. und
ja, genau so soll ein teil von peryton klingen
 

foto: düsseldorf, 13. januar 2005


[ tote stadt, angezündet ]

Januar 12th, 2005

– magdeburger silvesterdepressionen –
 

ich finde die meisten feste schrecklich und vermeidens-
wert. geburtstage deprimierend. überflüssig zu erwähnen

wenn ich dir dennoch gratuliere, liegt das einzig in der in-
neren schwärze meiner selbst, in der mir innewohnenden
boshaftigkeit begründet – du magst solche anlässe auch
nicht. was könnte dich also übler treffen, als dir ein foto
zu widmen?

das für diesen zweck ausgesuchte (ich könnte lügen, sa-
gen: extra für dich hergestellte … quatsch), dieses gänz-
lich missratene, daher perfekt geeignete foto erinnert
mich übrigens an das bühnenbild der kieler inszenierung
von korngolds „die tote stadt“. glaub mir: an der auffüh-
rung, die ich mir vor jahren antat (und bislang nicht ver-
gessen konnte), war die dekoration überhaupt das beste
 

foto: tote stadt, angezündet (für doreen)
magdeburg, silvesternacht 2004/2005


[ zu früh (ling) ]

Januar 12th, 2005

– vor uns –
 

der winter spielt verrückt: macht auf frühling. weil
nicht sein kann, was nicht sein will, halte ich trotzig
mit einem langweiligen herbstfoto dagegen. aber
sogar die kieler förde (draussen vor dem fenster)
spinnt und macht auf blau – hör mal: das bringt
doch nix; hässlich bleibt hässlich
 

foto: leipzig, 28. oktober 2004


[ tristesse (2) ]

Januar 11th, 2005

– und … vorüber –
 

foto: magdeburg, silvesternacht 2004/2005


[ ‚tangermünder nachrichten‘: kritik ]

Januar 8th, 2005

ein artikel aus den ‚tangermünder nachrichten‘ über unser konzert am 28. dezember 2004 im tangermünder ‚grete-minde-saal‘ wurde mir in folgendem wortlaut übermittelt – leider ohne angabe des namens des/der autorenIn

„chansonabend gemixt mit rap und rock

mit nackten füssen, zöpfen und roter hose trat chansonnier und liedermacher peryton, alias georg hemprich, am dienstag im ‚grete-minde-saal‘ auf die bühne. und betonte: „für mich sind die schubladen zu klein.“

die beiden tangermünder vereine homegrown und schalomhaus hatten den künstler, der sich selbst nicht für kommerziell hält und bereits im tangermünder club ‚carpe diem‘ auftrat, nach tangermünde geholt. organisator dieses konzertes war sven grasmann, informierte hans-ulrich schmidt vom ’schalomhaus‘.

das programm, das peryton gemeinsam mit seiner band und gastrapper ‚mc albino‘, alias matthias albrecht bot, „würden die anderen als crossover bezeichnen“, sagt peryton. eine chronologische darbietung in drei teilen kündigte er seinem publikum aus beinahe ausschließlich jugendlichen an.

sein konzert begann mit ruhigen chansons, die vor allem eins sein sollen: „anregung zum nachdenken, denn die wirklichkeitswahrnehmung passiert bei den leuten“. er erzählt geschichten, die nicht immer rund sein oder sich reimen müssten. klassik, verbunden mit moderner lyrik wolle er bieten, sagt peryton.

chanson, chanrap und chanrock

das motto seiner konzerttour, die noch nach magdeburg weiterging, hieß „peryton goes rock“. allerdings über einen umweg: rap. gemeinsam mit rapper ‚mc albino‘ ließ er die musikstile ineinander übergehen, zum „chanrap“ werden. im dritten teil folgte die rockige variante seiner chansons: „chanrock“.

danach gefragt, wo er herkomme, sagt peryton: „ich bin überall, und die musik, die ich vor ort mache, soll nicht meine musik sein, sondern die der stadt, in der ich gerade bin.“ sein publikum sei normalerweise gut gemischt von unter 20 bis über 60 jahren. die gäste im ‚grete-minde-saal‘ in tangermünde musste der künstler anfangs aber noch überzeugen, wirklich ruhig hinzuhören.“


konzertfotos tangermünde (28.12.04) – jens grubert

konzertfotos magdeburg (29.12.04) – jens grubert


[ in eigener sache: peryton (ist) links ]

Januar 8th, 2005

ich freue mich, dass dir mein konzert gefallen hat und du mich bei dir verlinkt hast, ‚enfant terrible‘ – aber warum betitelst du den peryton-link mit „Deutscher Chanson!“?

glaub mir, neuer freund, das ist ein missverstehen, das mich schmerzt: ich schreibe und singe meine chansons in deutscher sprache, weil ich überwiegend in dieser sprache denke und träume; manchmal allerdings auch auf französisch, englisch oder – selten – auf spanisch

die deutsche sprache ist mir (nur!) werkzeug und vehikel, um meine tägliche arbeit zu bewerkstelligen: die kritische auseinandersetzung mit kultur, geschichte und politik jenes landes, das mich unfreiwillig zu einem `deutschen staatsbürger‘ gemacht hat

bezeichnetest du meinen chanson als ‚deutschsprachig‘, drückte dies (m)eine mir wichtige distanz zum deutschen staat und zur alltäglich-normalen staatlichen vereinnahme allen geistigen und kulturellen schaffens in diesem lande aus – kurz: mit dieser formulierung lägst du näher an meiner wirklichkeit und du kämst mir sowie den inhalten meiner musik näher

nein, ich bin nicht ‚deutsch‘, ich bin viel mehr als das – und ich bin überall fremd. soll heissen: überall zuhause


[ vier fragen ]

Januar 7th, 2005

sie kamen per email und schienen mir beantwortenswerter als die in weblogs so beliebten ‚most urgent questions of the day‘ (sowas wie „wann hattest du zum letzten mal sex in der badewanne?“ … gääääääääähn … )

– 1 –
welche art mensch gibt es in 1000 jahren?

immer noch den ‚homo sapiens‘. für die ausbildung neuer menschenarten sind tausend jahre ein zu kleiner zeitraum

falls aber die frage nicht in wissenschaftlich-biologischem sinn, sondern philosophisch auszulegen war: heute mache ich mir vorrangig keine gedanken über mögliche tendenzen der menschheitsentwicklung – weder positiv noch negativ. in meinen augen ist es wesentlich dringlicher, an lösungsmöglichkeiten aktueller fragestellungen zu arbeiten, kultur und sozialleben heute schon in einer art mitzugestalten, die ich auch in der prognose einer möglichen zukunft lebenswert finde

allerdings hatte ich mich vor über 10 jahren an einem ausschreiben zum thema „frieden in der welt im jahr 2010“ (oder so ähnlich) beteiligt. irgendein ‚friedenskalender‘ hatte dieses ding veranstaltet – ich glaube mich auch noch zu erinnern, dass irgendein kieler verlag daran beteiligt war. mein beitrag, meine persönliche ‚weltbildprognose‘, fiel wütend und düster aus; damit war im vorfeld gesichert, dass dieser text keine prämierung erfahren konnte. allerdings entsprach meine prognostizierte wirklichkeit in etwa der heutigen situation. bei gelegenheit werde ich den text heraussuchen – vorausgesetzt, ich finde davon noch verwertbare reste

– 2 –
wenn es sowas wie ‚gott‘ gibt, und du könntest es einige tage sein, was würdest du machen?

selbstverständlich gibt es ‚götter‘ – allerdings nur in der phantasie der menschen. sie sind die bildgewordenen gedankengespinste erträumter sicherheit, phantasmata der sehnsucht nach geborgenheit, erklärung, antwort … und nach macht

angesichts der unzähligen erfahrungen menschlicher zivilisationsgeschichte ist schwer nachvollziehbar, warum menschen (dennoch) immer wieder gottbilder zu ‚benötigen‘ scheinen, sie konservieren und neu erschaffen. nach meiner einschätzung führen derartige konstruktionen weder zu aufklärung noch zu freiheit, sondern stets (und) logischerweise zu unfreiheit, zwang (selbstzwang eingeschlossen) und unterdrückung

in einem meiner chansons („da du gehen musst“) singe ich „wenn ich die zeiten lenkte – sie lenken würd ich nicht“; nein, ich habe kein interesse an macht – vielmehr interesse an einer dekonstruktion von strukturen, die macht, unfreiheit und leid erzeugen

– 3 –
(zu 2) würdest du die welt zerstören um eine neue zu erschaffen? oder nur zerstören? oder sie ändern?

die von mir verwandte formulierung ‚dekonstruktion von macht‘ impliziert die zerstörung von machtstrukturen – also ihren abbau, gegebenenfalls auch mit militanten mitteln. ich bin ein verfechter gewaltfreier aktionsformen und befürworte durchaus (zum beispiel) das einreissen von gefängnismauern, falls eine direkte aktion dies nötig machte. und sofern keine lebewesen dadurch gefährdet oder beschädigt würden

sanfter formuliert: ich habe schon vielfach jagdhochsitze abgesägt und die folgen juristisch durchstritten, da ich diskussion über ‚zivilen ungehorsam‘, ‚anarchie im alltag‘ und das positive bild einer anti-hierarchisch libertären lebensalternative aktiv befördern will

– 4 –
kann man menschen wie tiere halten?

als ich anfing politisch wacher zu werden und zum ersten mal bilder von gefangenen in konzentrationslagern sah, menschenleiberhaufen, fotos von erschossenen soldaten der weltkriege und später (ich glaube ende der siebziger jahre) von noch existenter sklavenhaltung im süden nordamerikas erfuhr, habe ich einfach nicht verstehen können. habe ich mich geweigert zu verstehen

während meiner ersten eigenständigen auslandsreise, im alter von 16 jahren, mit einem freund durch frankreich trampend, wurden wir wiederholt als „boche“ beschimpft – ich war verletzt, weil ich nicht begriff, warum wir junge menschen … der zweite weltkrieg war doch schliesslich nicht ‚unser‘ krieg gewesen, sondern der unserer eltern und grosseltern. in paris fand ich in einem antiquariat einen fotoband über deutsche konzentrationslager – mit fotos, die schrecklicher waren als alles, was ich bis dahin gesehen hatte. mir fehlte der mut, das buch zu kaufen. aber ich glaubte zum ersten mal, etwas verstanden zu haben

nein, niemand hat das recht, menschen zu ‚halten‘. kein mensch, niemand. in einer gerechten welt kann es kein oben und unten geben, keine macht und keine abhängigkeit

nach meinem empfinden hat auch kein mensch das recht, tiere zu ‚halten‘, da ich die spezisitische trennung von ‚mensch versus tier‘ ablehne und bekämpfe: kein oben, kein unten, keine abhängigkeit. aus diesem grunde begreife ich mich heute als aktiven teil der linken autonomen tierrechtsbewegung

danke, z., deine fragen haben mich sehr zum nachdenken gebracht. du wirst nun verstehen, was ich damit meinte, als ich dir schrieb, ich bräuchte für die antworten doch etwas mehr zeit …


[ atlantis 2004 ]

Januar 6th, 2005

– oder – [ katastrophen-olympiade ]

herausgerufen strömen patriotenscharen aus
heimlichen bunkerlöchern, schlagen heulend sich
an ihre brust und bringen neue hymnen zu gehör
: euros sollen rollen gegen alle qual. da sind ver-
sunken fernerholungstempel mitsamt dem sex-
touristen und grauslig vielen indigenen; da klopft
das deutsche herz vernehmlich und macht
deutsche tränen, oben

mir ist egal, wieviele opfer welcher nationalstatistik
zugeschlagen sind: da enden unvorstellbar viele
menschenleben. reicht euch das nicht für die ge-
meinsame, die hilfe ohne namen?

ich glaub euch allen nicht. ich glaube nicht gesalb-
ten reden und nicht den tränen jener, die vom
elend leben. den schmerz betroffener muss ich
nicht allerorten und nicht ohne ende sehen, wie
die filmsequenz einschlagender flugzeuge in den
zwillingstürmen

erinnert ihr euch noch, wie sich die sprache hin
zum krieg gedreht, in kurzen stunden? so wird
die menschenkatastrophe hin zum argument
gewandelt und zum börsenspiel

nein, ich muss mich nicht entschuldigen vor je-
nen, die betroffen waren und betroffen sind
– doch die sollen bespien sein, von mir, die deren
schmerz missbrauchen


[ durch die nacht ]

Januar 5th, 2005

– casablanca 05 –
 

die karawane zieht an mir vorbei
versunken hinterm steuer, in gedanken
gleich der nacht, draussen (und) vorüber
fragen auf den rücken schaukelnd; fremd
oder eigen? wo soll mein auge
ruhen in der nacht? auf wiegender
rippe, im bug meines schiffes oder bei
dir? die nächste karawane; déja vu, déja cru

fehler oder
trug?

selbst oder fremd sein – diese frage trieb
schon manche in den wahn; mich: durch
die nächte, karawanengleich

so neigt sich dir mein gruss entgegen
dir, da ich enteile, da ich davon träume
davonträume und davon
geneigt
 

foto: magdeburg, 01. januar 2005


[ neujahrsgrüsse ]

Januar 2nd, 2005

ja, auch ich verschicke neujahrsgrüsse; wenn auch nur an wenige. an dich, zum beispiel: vergiss uns beide nicht, im umherwirbeln, im alltagstreiben. ja?

lass dich umarmen, ferne, in gedanken
dann fliehn wir voneinander; du
dort hin, ich da hin. wie immer
bis zum nächsten erwachen
bis zur nächsten sehnsucht
morgen, vielleicht

ja, vielleicht schon morgen

komm. sag es


[ konzertlob. konzertfotos ]

Dezember 31st, 2004

weil mir auf die schnelle keine besseren worte einfallen, unseren herzlichen dank an die veranstalter sowie das publikum in tangermünde und magdeburg – und als externes stimmungsbild den gästebuch-eintrag von ‚enfant terrible‚ sebastian

enfant terrible 30.12.04 15:15
( / webseite)

Hallo Georg,
Es tut mir aufrichtig Leid, dass wir schon gehen mussten, Kathas Eltern haben gestresst, weil sie das P7 nicht gefunden haben und so, naja war schade, aber es war Sagenhaft, richtig genial ^^ . Also ja das wollt ich noch los werden, Sehr schöne Show!!
grüße
Sebastian

danke schön. euch allen. auch für die vielen lieben grüsse

ach, das noch: jens grubert hat die ersten fotos ins netz gestellt … fotos vom konzert in tangermünde (28. 12. 2004)


[ konstellation raum klang ]

Dezember 26th, 2004

– spiel drei ohne vier –
 

von rechts nach links:
martin „malte“ pelzer (bass)
reiner „kanne“ trautmann (saxophon)
georg hemprich (gitarre, gesang)

 

foto: jens grubert ©. magdeburg, 19. dezember 2004


[ saitenblick ]

Dezember 25th, 2004

– peryton beim proben –
 

foto: jens grubert ©. magdeburg, 19. dezember 2004


[ close to peryton ]

Dezember 21st, 2004

– close to two eyes closed –
 

paparazzi-shot: thomas vallentin©
berlin, 01. november 2004


[ … und ein nachsatz zur zeit ]

Dezember 20th, 2004

ein ‚danke‘, dir, für diesen langen brief. ja, ich
versteh nun besser. (ausserdem liebe ich ‚band-
wurmsätze‘, wusstest du das noch nicht?) sicher
gibt es parallelen zwischen diesen geschichten
– (aber) ich arbeite (noch) an meinen eigenen

erhol dich mal wieder gut von deinem ‚psychisch-
en muskelkater‘ und verzeih bitte den spott des
unwissenden

und ein ‚danke‘, dir, ebenfalls ans entgegenge-
setzte ende dieser jammervollen republik, für
deinen gruss, der auch diesmal wieder so spät
zu mir kam. schwer, darauf zu antworten; es lie-
gen so viele wege zwischen uns, so viele reisen
aneinander vorbei. so viel warten

den gruss an dich schicke ich dir in den schnee
der berge hinterher. du weisst schon, den wei-
chen, der schwer von den ästen fällt …

und wenn du den mond aufgehen siehst, schaust
du direkt in meine augen. es braucht nicht mehr
als den gemeinsamen gedanken, alle entfernung
der welt zusammenschmelzen zu lassen, wie
schneestaub auf den federn des weissen
habichts, da es ein frühlingsmorgen wird, zu tau

nachsatz

heute wurde die deutsche folter zu einer baga-
telle herabgeurteilt. weil sie gar nicht so heisst;
und weil sie auf ‚ehrenwerten motiven‘ gründet

nicht viel neues, an dieser neuigkeit, denn das
wussten wir schon: sie steht ganz rechts, die
ewige deutsche leitkultur

=> link: indymedia, 20.12.2004 < =


[ ein ganz normaler sonntag ]

Dezember 19th, 2004

– peryton & die falken –  

proben mit den magdeburger ‚falken‘ und fotoses-
sion mit jens grubert. alles wie immer, alles normal

gelogen. ein fast normaler sonntag. wäre da nicht
der kater vom vorabend, der laut und wunderlich
schnurrt. schlimmer noch: der schnurrt und schunkelt

wie?

nein, seinen namen gibt er nicht preis
 

foto: jens grubert ©
magdeburg, 19. dezember 2004


von rechts nach links: martin „malte“ pelzer (bass)
georg hemprich (gitarre, gesang), reiner „kanne“
trautmann (saxophon), hendrik may (e-gitarre)


[ mondszene, unterwegs ]

Dezember 17th, 2004

am himmel gen sachsen und anhalt
sah ich das mondschiff sinken
es reckte sein güldenes heck steil auf
vertiefte sich zwischen den wolken

die szene schloss mit schwärzester nacht
sein abgang blieb lautlos, ohne applaus
blieb weithin unbemerkt; doch mir
mir starb gestern das mondschiff dahin

am himmel gen anhalt und sachsen


[ time-out ]

Dezember 15th, 2004

– erster schnee. time-out –
 

mein halten überhöht, vielleicht
ja, vielleicht. eine
möglichkeit
eine möglichkeit
dennoch bin ich es, die dich
sah: gross und klein

du malst mit farben, die mir leben sind
 

foto: leipzig, 19. november 2004


[ lizenz zum töten? ]

Dezember 14th, 2004

am morgen des 15. dezember 2004 fuhr in der nähe von buchholz (niedersachsen) ein atomtransport trotz vorheriger warnung nahezu ungebremst in eine barrikade aus ästen und zweigen (link: castorblockade 15-12-2004). dadurch wurde die zugmaschine leicht beschädigt und für etwa 2 stunden an der weiterfahrt gehindert

stoppt der lokführer eines atomtransportes nicht, obwohl in ausreichendem räumlichen abstand internationale stoppsignale gegeben wurden, obwohl die praxis demonstrativer ankettblockaden bekannt ist, ist eine gefährdungsabsicht – sogar eine tötungsabsicht – nicht auszuschliessen

« c’est le nucléaire qui l’a tué »(l’est republicain, 09-11-2004)

zur erinnerung: am 07. november 2004 wurde der atomkraft-
gegner sébastian briat nahe nancy (frankreich) von einem
castortransport überrollt und getötet