[ es tut sich was ]

Juni 15th, 2005

nein, ich bin immer noch nicht wieder gesund; aber es
hat sich eine ganze menge ereignet – und tut sich noch –
auch wenn ich davon (noch) nicht berichten konnte. hier
eine zusammenfassung:

– die peryton-seite ist endlich aktualisiert – zumindest in
teilen. es ist ein anfang

– am sonntag waren die tangermünder kleinstadtträumer
gemeinsam mit peryton in den raisdorfer honky-
studios, um einen song aufzunehmen

– am vergangenen montag wurde anlässlich der zum
13ten jedes monats regelmässig stattfindenden ‚ki-bar‘
in den räumen der kieler künstlergemeinschaft ‚k34‘
die ausstellung von mandy gagel & susi mehl eröffnet

für musikalische begleitung sorgten die kleinstadtträu-
mer
. ihr auftritt wurde technisch unterstützt und auf-
gezeichnet vom offenen kanal kiel

zwei tage später: die künstlerinnen sind wieder abgereist

ich könnte erleichtert durchatmen, weil alles (doch noch)
zu allerhöchster zufriedenheit geklappt hat, weil alles so
viel interesse und zuspruch fand, ich könnte endlich die
beine auf den tisch legen und die versäumten
nickerchen nachholen

… wäre da nicht noch diese veranstaltung:

– ‚tierschutz? tierrechte? tierbefreiung?‘ – eine
podiumsdiskussion, veranstaltet von tibik, einer kieler
tierrechtsgruppe. heute abend, 15. juni 2005, hörsaal
cap 3, raum III, 19:30 uhr


[ inventur ]

Juni 8th, 2005


 

ich huste noch, ich krächze manchmal. ich
räume auf und um, staple hin und weg, sor-
tiere altes, finde, verwerfe, repariere, bringe
neu in form und verwerfe dann doch, manch-
mal. ab morgen wieder auf der autobahn, will
alles wohl geordnet sein: gebügeltes cha-
os, seitenscheitel, rüschenkragen und man-
schetten … es wird zeit, endlich wieder los-
zufahren

so auch dieser text:
herausgeblättert und in einem anfall profa-
ner nostalgie nicht weggeknüllt, sondern
umgeschnitzt in meine heutige schreibe

nein, das foto hat damit nix zu tun; aber
ich mag es sehr. zudem wartet das eitle
stück schon länger, drängelnd, sich hier
im tagebuch zu präsentieren

na dann: bühne frei für den sommer
 

foto: „m“. tangermünde, 26. märz 2005


[ tretbootfahrn ]

Juni 3rd, 2005

[ drama in fünf traurigen bildern ]


(im hintergrund eine schlossruine am bewaldeten berg-
hang, über der silhouette einer altertümelnden stadt
hängend. davor ein fluss, sanfte wellenstösse, brücken-
überspannt. frühabendsonne von rechts. drei enten, ein
schwan. im rücken des betrachters / der betrachterin
liegen uferwiesen)

– I –

gequälter blick, doch duldsam noch: kind strampelt tret-
boot wellenwärts, weissblau das boot, flussauf (nach
links)
. mama sitzt nebenan, sitzt rechts, sitzt unbe-
wegt bis auf die unablässig zermahlende spalte ihres
mundes. (immer schön in sichtweite der anlegestelle
bleiben. nichts riskieren. pass auf, ein schwan.) oder
aber sie gehört zur junggetrimmt-vorangelebten gene-
ration? gleichwohl erklärung wie entschuldigung wäre
dies für das kastanienhaar einer ausgelebten rapunzel


stimme aus dem off:
machen dauerwellen erbkrank?

– II –

zwei kinder knietief, ufernah in der kloakendünung wa-
tend. mama sitzt landwärts wachen blicks, erhöht. sie
ruft zur ordnung. sie gemahnt vorsicht. sie fordert rück-
sicht, sie fordert rücksprache ein. sie streitet nicht, sie
argumentiert, zuweilen durchaus etwas streng. sind an-
gedrohte zwänge liebevoller, ehrlicher als in-die-fres-
se-haun, frau ich-habe-meine-bücher-gut-gelesen? sie
schiebt ihre brille auf dem nasengrat aufwärts richtung
augenbrauen. auf einen ersten blick hin sah sie durch-
aus sympathisch aus

– III –

papa radelt. blauweiss, flussauf. sohnemann darf das
steuerrad halten und hält es stolz – bwoaah! – wie
manchmal an sonntagen in papas auto. der papa sorgt
dafür, dass seine richtung stimmt. doch beim verkehr
von vorn wirkt papas hohe stimme angestrengt, bis er
eingreift, endlich, das heisst: ins lenkrad. stille. ruhe …
und zurücklehnen. seine sonnenbrille spiegelt metallic-
blau; er sieht toll aus. so überlegen. da seufzen die
alleinerziehenden sitzmamas am ufer leise auf. ja, er
weiss das

– IV –

(ein rap)

kanonendampfer dampft flussab
einer von den schnellen
der macht wellen
dieweil ich starre
ganz bizarre
über das ufer hin
und ich sitz drin
arsch nass und das sackbüro
(block, stift, handy, usb)
taschentuch und hemd und buch
‚über die bildhauerei‘, hans wimmer (piper 1986)

– V –

papa am tritt, flussauf, weissblau. mama rechts neben-
dran, lacht vornüber. kind reisst rhythmisch am steuer-
rad. papa stur geradeaus. sein jägerblick schweift ab
und an über die uferwiesen, linkerhand. papa lacht nicht:
zurück in den hafen und schluss mit lustig. scheint nicht
die wellen zu bemerken, vor denen der/die betrachtende
– klug geworden – abstand genommen hat


(ein braunrotgelber vorhang fällt. kein applaus. b i t t e:
k e i n e n! applaus)


[ europa rüstet auf ]

Juni 3rd, 2005

… [ und ihr macht mit ]

„wer von euch kennt denn inhalte der sogenannten ‚europäischen verfassung‘?“ hatte ich hier gefragt. einige anmerkungen von mir dazu, kurz gehalten, denn ich kann; ich muss davon ausgehen, dass ihr, denen es wichtig ist, als wahlaktive, wahlmündige ‚eu-bürgerInnen‘ aktiv am entscheidungsprozess eurer regierung(en) beteiligt zu sein, nicht auf meine provokationen oder belehrungen angewiesen seid, da ihr ausreichend informiert wurdet oder aber euch selbständig umfassend informiert habt. und dass ihr daher mit interesse verfolgt, wie die europäischen eliten mit der ablehnung der eu-verfassung durch das französische sowie das niederländische referendum umgehen, wie weitere negative abstimmungsergebnisse durch das absetzen bereits geplanter referenden (aktuell: england, irland) vermieden werden sollen. jaja: (vor)gelebte demokratie

ich muss also eigentlich davon ausgehen, dass ihr darüber informiert seid, dass die eu-verfassung die aufrüstung, die militarisierung von politik und wirtschaft, sowie mögliche kampfeinsätze unter ausschluss der kontrolle durch den europäischen gerichtshof festschreibt. daher sind meine nachfolgenden verweise auf auszüge aus der geplanten eu-verfassung vollkommen unnötig. veraltete informationen. wertloser scheiss. spam. überflüssig, ärgerlich. entschuldigt bitte – dennoch – meine penetrierende beharrlichkeit

artikel I–40
aufrüstungsverpflichtung per eu-verfassung: „die mitgliedsstaaten verpflichten sich, ihre militärischen fähigkeiten schrittweise zu verbessern“

artikel I–40; III–205
nationale parlamente sowie das europäische parlament werden ausgehebelt/umgangen: über militärische einsätze der eu entscheidet der eu-ministerrat

artikel I–40
ein rüstungsministerium soll eingerichtet werden: „europäisches amt für rüstung, forschung und militärische fähigkeiten“

artikel III–210
neue militärische schlagkraft durch einplanung zukünftiger angriffs- und sogenannter präventionskriege durch „kampfeinsätze“

artikel III–282
die geplante eu-verfassung sieht den ausschluss gerichtlicher kontrolle durch den europäischen gerichtshof bei sicherheitspolitischen beschlüssen vor


[ nur dünnes bier in brd ]

Juni 1st, 2005

auszeit

krank bin ich, siech und am ende, seit sonntag-
nacht. daher beantworte ich keine emails und
bringe keine literarischen ergüsse zu papier, ob-
wohl fieberwahn manch interessante erkenntnis
in sich trägt

dennoch bin ich in der lage, am radio die aktuel-
len beispiele dafür zu verfolgen, wie demokratie
funktioniert: nämlich immer am willen, an der
‚macht der bevölkerungen‘ vorbei. immer. und
immer dreister. aber ich muss deshalb nicht in
empörung verfallen, die strassen und die (schein-)
parlamente stürmen, ich nicht. seltsam nur, dass
es all die anderen, die immer so pathetisch auf-
blasen, ‚demokratie‘ müsse verteidigt werden, e-
ben das nicht tun. wahrscheinlich haben sie im-
mer noch nicht verstanden, dass ein synonym von
‚unbeweglich bleiben‘ eben ‚regiert werden‘ heisst


in deutschland gibts kein plebis-
zit; hier gibts nur dünnes bier

alles nix neues. kann ich also in ruhe liegen blei-
ben und mich gesund schlafen. prosit, genossen


wer von euch mitlesenden kennt eigentlich die in-
halte der sogenannten ‚europäischen verfassung‘?


[ vor den lügen ]

Mai 30th, 2005

mit jedem schritt heran verzauderte mein mut
auf rankten die dornen des verzagens, dass ich
dich kaum berühren mochte, dass ich – so glaub
ich – ohne lächeln dich begrüsste, weil ich ver
gessen hatte, wie; verständlich, dass du mich
hast gehen lassen ohne einen letzten gruss. ich

flammte eine kerze im geheimen an, ich schwieg
uns fort, um nicht herauszuschreien: aber hier …!

inzwischen kann ich das. inzwischen glaub ich
meinen lügen selbst am besten


[ rosenhöhe IV ]

Mai 29th, 2005

es ist nicht so, dass ich zerrissen wäre – ist es n
icht?

zu viele menschen liessen mich erneut erschau
dern; so konnte ich nicht mit dir ziehn, verschle
ppte mich stattdessen in die gassenwüste, sang
gegen wände, bis die stimme brannte auf und b
rach

dann fängt der parkweg meine seele ein, führt
über roten, kies, führt dreiundvierzig stufen mi
ch bergan; ich weiss wohl, dass am ende dies
er prozession kein tabernakel mir, kein gipfelkr
euz gnade verspricht; der laubvorhang fällt vo
r dem sonnenspiel, entlässt das publikum in ab
endglut; am teich palavern, aufgeschreckt von
späten schritten frösche, die bäuchlings plump
send wassern, die wellenkreise zirkeln, die am
viereck brechen

tagesbilder schwappen gegen meine füsse, sch
nappen den blossen zehen nach, denke ich und
schüttle ameisen zurück in die entfernung; der
himmel gelbt, warme böen zittern vogelstimme
n aus, flugzeugbrummen, den röchelatem einer
nahen stadt

am gipfel bin ich, dennoch nicht entschieden, w
ie es weitergeht


[ sonnenjunkie ]

Mai 25th, 2005

heute

kein schreibenmüssen. kein
zoomen. keine terminabsprachen. keine
autobahn. kein gedanke an das erledigte

kein blick nach vorn

ich beobachte kreise und punkte hinter geschlossnen
lidern, lausche schritten und sirenen, ahne den
raum, die schatten hinter rotem flimmern, höre blätter
fallen wie flügelschlag

höre ein fahrrad stürzen samt kind und panischer
mutter, sitze irgendwo im park zwischen arbeits-
und drogenjunkies unter einer maiensonne, als
einer von ihnen


[ asyl ]

Mai 18th, 2005

heute ist der letzte tag vor dem geplanten erscheinungstermin unserer cd ‚gestern war es‘

und weil das gemeinhin so getrieben wird, in der spiessbürgerlich-guru-zentrierten ‚adventszeit‘, versüssen auch wir euch das warten auf das (musikalische) grossereignis mit einem weiteren titel

geschrieben im herbst 2003 nach einigen besuchen der züricher ‚gassechuchi‘, voller bewunderung über die dort vorgefundene solidarität und unter dem anhaltenden eindruck der verblüffung, dass es möglich war, am rande des stadtzentrums einer so gewichtigen stadt wie ‚zureich‘ einen anarchistischen freiraum zu verwirklichen, in einer ersten version eingespielt am vergangenen sonntag in den raisdorfer honky-studios

‚asyl‘ (konzept/premix) (ogg; 3,2mb)


[ schreibort kiel ]

Mai 13th, 2005


 

ich bin ein unterwegsschreiber, ein im-kopf-
schreiber, ein beim-autofahren-auf-dem-lenk-
rad-schreiber, ein ins-diktiergerät-schreiber
(oder auf einen kassenzettel), ein im-traum-
und ein aus-dem-traum-heraus-schreiber

in bestimmten städten bin ich ein caféhaus-
schreiber

dort, zum beispiel, das kleine café ‚exlex‘, an
der strassenecke neben der roten ampfel:
dort entstanden verschiedene texte und
chansons wie „harte tage“ (mp3; 5,9mb)
oder „und es gibt doch (das peryton)“ (mp3;
4,1mb)
oder auch „ne tirez pas!“ (mp3; 8,1mb)
 

foto: schreibort (in) kiel. 05. april 2005


[ camouflage ]

Mai 12th, 2005

– oder – [ nur wer sich treu bleibt, wandelt sich ]

wenn ich jetzt stehenbliebe, hier
im augenblick erstarrte, sähe mich niemand
mehr, weil ich im lauf erwartet bin, meine kreise
ziehend für den seelenraub, brandschatzend in
euren herzen, verwundend, wo ich mauern finde
stürzend, wo himmelssäulen knäste halten; es
reicht das staubkorn nur, das mit der unruh
zeit zum stehen bringt

wenn ich hier stehenbliebe, jetzt, still, dann wär
ich unsichtbar in ihrer starren stummheit – und wäre
doch gefangen: nur wer sich treu bleibt, wandelt
sich

ich bleibe nicht; natürlich nicht:
ich nehme mir die freiheit, zu singen


[ aktivurlaub ]

Mai 11th, 2005

– couch kaputt –
 

ihr staatsanwalt empfiehlt:

achten sie auf risiken und nebenwirkungen!
die nachahmung ist zwar ökologisch sinn-
voll, politisch wertvoll, aus ethisch-morali-
schen gründen unbedingt empfehlenswert;
dennoch wird sabotage an jagdlichen und
forstlichen einrichtungen als ’straftat‘ an-
gezeigt und strafrichtlich verfolgt


[ nun ist die zeit ]

Mai 3rd, 2005

sagt bloss nicht, das sei der frühling: es nieselt

stadtluft quält sich durch die strassen, drückend-schwer
vom geruch warmen asphalts und aufgekochter hunde-
scheisse. ganz bestimmt kein abend zum jubeln

deshalb gibts als weiteres zuckerstückchen aus dem
archiv eine passende liveaufnahme: aufgenommen
am 13. mai 2002 in den räumen der kieler
künstlerInnengemeinschaft ‚k34‘

diesmal etwas für die liedermacherInnen-fan-fraktion
unter den peryton-‚puristInnen‘

’nun ist die zeit‘ (live, 13. mai 2005)
(ogg; 3,4mb)

danke der nachfrage, aber ich versteh nicht recht:
sorgen?? weshalb sollte ich mich sorgen – doch nicht
etwa wegen unserem kommenden konzert … ?
mit ketzerischer freude sag ich dir:

(die) macht hat ihre grenzen! wir tanzen auf den
nasen, wo wir können und überall aus der reihe

‚lieber georg, bis dann, ciao, iss ordentlich, zieh
dich warm an, iss dein gemüse‘

ach, du bist doch wie eine mutter zu mir, herzchen
– ich werde mir deine ratschläge ordentlich zur brust
nehmen!


[ heidelberger trottelfahndung ]

Mai 1st, 2005


„die staatsanwaltschaft legt ihnen folgendes zur last:

am 30.10.2003 beleidigten sie mehrfach zwischen 8.15
uhr und 10.00 uhr in heidelberg (…) während einer poli-
zeilichen durchsuchung in der wohnung des (…) die poli-
zeibeamten h. und v. sowie den städtischen angestell-
ten h. mit den worten: ‚arschlöcher, hitler-schlächter, büt-
tel, nichts-denkende-befehlsempfänger‘, um ihre miss-
achtung auszudrücken. gleichzeitig äusserten sie hier-
bei, dass diese leute scheisse sind, widerlich und uner-
wünscht; die polizeiliche massnahme bezeichneten sie
als stasi-methode und verglichen die polizeibeamten
mit angehörigen der stasi und gestapo (…)

gegen sie wird eine geldstrafe in höhe von 40 tages-
sätzen verhängt. der tagessatz wird auf 10 euro fest-
gesetzt. die geldstrafe beträgt somit insgesamt 400
euro (…)“

(amtsgericht heidelberg, 15.03.2004)

peryton meint dazu folgendes:

– 1 –

es ist äusserst entlarvend, unter welch blühender phan-
tasie staatstrottel (zitat) leiden können. natürlich muss
eine derartige situation, die sich beinahe so zugetragen
hat, wie von der staatsanwaltschaft beschrieben und
angeklagt, beleidigend sein: die ‚arschlöcher‘ (zitat) wur-
den rausgeschmissen, die am 30.10.2004 acht privat-
wohnungen im raum heidelberg/karlsruhe zeitgleich über-
fielen im versuch, teile des gewaltfreien anti-atom-wider-
stands zu kriminalisieren (link: indymedia-artikel vom
30.10.2003)

– 2 –

im laufe des vergangenen jahres wurde ein fahndungs-
befehl ausgestellt, da sie aufgrund nicht nachvollziehba-
rer gründe dessen nicht habhaft werden konnten, der
sie derart ‚beleidigt‘ hat, dass sie fluchend und lauthals
schimpfend wohnung und haus verliessen (das war
oberpeinlich, nicht wahr?)

– 3 –

per anwalt wurde die zuständige staatsanwaltschaft
heidelberg vor wenigen tagen darüber belehrt, dass
der einsatz moderner recherchemöglichkeiten, zum
beispiel des öffentlich zugänglichen internets – hier
insbesondere durch einen blick auf die peryton-home-
page, die sich über suchmaschinen innerhalb weniger
sekunden ausfindig machen lässt – es nahezu unmög-
lich machen würde, in derart peinlicher weise anhaltend
erfolglos zu bleiben

– 4 –

wir rechnen (daher) mit einem versuch der polizei, unser
konzert am 05. mai 2005 im magdeburger ‚heizhaus‘
zur korrektur des unfähigkeitsvorwurfs zu nutzen

natürlich ist mit perytons musikalischer gegenwehr zu
rechnen, denn, um es platt und profan und auch für sie
verstehbar auszudrücken: wer sich nicht wehrt, lebt
total verkehrt

dies noch, um letzte missverständnisse auszuräumen:

peryton versteckt sich nicht – schon gar nicht vor der
polizei. wer morgens fremde wohnungen rockert, wer
legitimen gewaltfreien politischen widerstand als terro-
ristisch zu kriminalisieren sucht, wer staatliche gewalt
und repression ausübt, vertritt oder anordnet, ist (wie
das gericht durch verwenden des indikativs in dankens-
wert ehrlicher weise bestätigt hat) ’scheisse, widerlich
und unwillkommen‘
(zitat), kann völlig zurecht mit stasi
und gestapo verglichen werden (deren methoden waren
unbestreitbar vergleichbar), ist – klar, sonst würde er/sie
so was nicht tun – ein ’nichts-denkender-befehlsem-
pfänger‘
(zitat), ‚büttel‘ (zitat) und – selbstverständlich –
ein ‚riesenarschloch‘ (eigenzitat)!

noch fragen, herr staatsanwalt?


[ konzert: 05. mai 2005 ]

April 28th, 2005

05. mai 2005

‚heizhaus‘
harsdorfer strasse 33b
magdeburg

beginn: ca. 20:00

eine alternativveranstaltung zum patriarchalen ‚herrentag‘, organisiert von der magdeburger frauengruppe

es spielen der liedermacher stefan frey (magdeburg), der rapper albino (kiel) sowie peryton & die dritte band (überall/magdeburg)

peryton & die dritte band spielen in neuer besetzung:
reiner trautmann/saxophon, malte pelzer/bass, rajmund barborka/e-gitarre, georg hemprich/gesang, gitarre

.. natürlich werden peryton & albino wieder einen gemeinsamen programmteil bringen … und als weiteres schmankerl kann ich die uraufführung des neuen chansons ‚feuer und rauch‘ versprechen …


[ besse en chandesse ]

April 28th, 2005

eines meiner stücke aus dem ‚archiv‘ – bereits 1987 geschrieben – hier in einer aufnahme von anfang februar 2005 in peter griggs’ büro, als arbeitsgrundlage für eine klassische bearbeitung

‚besse en chandesse‘ (ogg; 4,3mb)


[ in den seitengassen ]

April 27th, 2005

noch ein bonbon zum verkürzen der wartezeit: eine atmosphärenvolle liveaufnahme, aufgenommen am 13. mai 2002 in den räumen der kieler künstlerInnengemeinschaft ‚k34‘. die gitarre schnarrt, die finger klopfen knallend gegen das mikrofonkabel, im hintergrund purzeln bierflaschen und ich war hörbar erkältet, an diesem abend … wieder etwas für peryton-‚puristInnen‘

‚in den seitengassen‘ (ogg; 4,2mb)


[ feuer und rauch ]

April 26th, 2005

baba jaga
 

gelegenheit macht diebe, sagst du
gelegenheit macht diebe, schau
nich viel, was ich genommen hab
nimm es zurück zu dir

aber hör doch, es ist ganz anders
alles ist ganz anders

die luft riecht nach dir
nach feuer und rauch
du, ich bleibe besser hier
das willst du doch auch

aber hör doch, sagst du, es ist
ganz anders, alles ist ganz anders

wenn der mond sich füllt, bin ich wieder fort
wenn der mond sich füllt, bin ich auf dem weg
wenn der mond sich rundet, bin ich abgehaun
so ist es immer

du, da draussen, da ist der alltägliche krieg
ich suche eine höhle für die nacht
wirf deine brennenden bälle in den himmel, sag:
das ist die sonne, bitte, bitte, bitte, sag:
das sind die sterne, bitte sag:
das ist meine seele, das ist mein haus

aber hör doch, es ist ganz anders, sagst
du, alles ist ganz anders

wenn der mond sich füllt, bin ich wieder fort
wenn der mond sich füllt, bin ich auf dem weg
wenn der mond sich rundet, bin ich abgehaun
so war es immer

und die luft riecht nach feuer, die luft riecht nach rauch
die liebe riecht nach mörtel, die freiheit nach benzin
wenn der mond sich rundet, bin ich irgendwohin
so ist es immer

ja, die luft riecht nach feuer, die luft riecht nach rauch
die liebe riecht nach steinen, die freiheit nach blei
wenn der mond sich rundet, bin ich nicht mehr dabei
so ist es immer

aber hör doch, es ist ganz anders, sagst du
alles ganz anders

die luft riecht nach feuer, und die luft riecht nach rauch
die liebe riecht nach hafen, die freiheit nach dem meer
wenn der mond dich blendet, bin ich nicht mehr hier
so war es immer. so war es immer

gelegenheit macht diebe, sagst du
gelegenheit macht diebe, schau her
nich viel, was ich genommen hab
nimm es zurück zu dir

und ich frag dich
und ich frag dich
und ich frag
warum
 

nachtrag:

‚feuer und rauch‘ (premaster april 2006) (ogg; 4,5mb)

‚feuer und rauch‘ (live am 04. august 2007) (mp3; 4,6mb)
 

foto: darmstadt, 23. april 2005


[ zwischen uns die jahre ]

April 25th, 2005

ein nachtrag:
der anfangstitel unserer cd ‚gestern war es‘

‚zwischen uns die jahre‘ (ogg; 4,5mb)

so war es. genau so. damals


[ baba jaga ]

April 22nd, 2005

geweckt
vom klopfen meines eigenen
herzens: du wirst nein sagen

es ist nicht schlimm
ich werde allein fahren
wie gewohnt

(es ist schlimm)

wenn wir uns sehen
stellst du meine welt
in fragen

(die zeit reicht für den abschied)

ich werde alleine fahren
(natürlich werde ich fahren)
wie gewohnt