[ staatliche repression: jörg bergstedt in haft ]

Mai 17th, 2006

die bundesrepublik deutschland ist ein sauberstaat, in
dem eine ausserparlamentarische opposition, die sich
nicht in die kategorie der staatstreuen ’nicht-regierungs-
organisation‘ (ngo) einfügt, nicht erwünscht und perma-
nent staatlichen repressionsversuchen ausgesetzt ist

jörg bergstedt, ein unkonventioneller autonomer strei-
ter, ein schmerzender dorn im auge des hessischen
staatsschutzes soll nun, wenn es nach den wünschen
der justizbehörden geht, für einige zeit aus dem politi-
schen verkehr gezogen werden. nach einem verfahren
in dem alle register der rechtsbeugung gezogen wur-
den, ohne dass dies besondere beachtung in den me-
dien gefunden hätte, sollte er ab 18. mai 2006 für acht
monate hinter gitter

doch bereits am 14. mai 2006 wurde jörg ohne haftbe-
fehl festgenommen und in ‚unterbindungsgewahrsam‘
verbracht. eine zuvor in der saasener projektwerkstatt
durchgerockerte hausdurchsuchung erfolgte – wie zu
erwarten war – ohne richterlichen durchsuchungsbe-
schluss. mehr informationen dazu in einem bei indy-
media
veröffentlichten artikel

nachfolgend eine persönliche erklärung von jörg berg-
stedt (leicht gekürzt), die er einen tag davor geschrie-
ben hatte

„Am Donnerstag, den 18.5., verschwinde ich für 8 Monate
aus der tristen Republik und verlege meinen Aufenthalt in
den noch tristeren Knast Gießen. Das ganze wirkt wie eine
Panikreaktion der Staatsanwaltschaft, möglicherweise auf
Befehl des Innenministers, dessen Gießener Kanzlei derbe
attackiert wurde (völlig zu Recht, wie ich finde … siehe
http://www.im-namen-des-volkers.de.vu). (…)

Eine Übersicht über die technischen Bedingungen des
Kontakthaltens u.ä. zu mir sind auf www.projekt-
werkstatt.de/weggesperrt zu sehen. Ich bitte, von Aktio-
nen des Händchenhaltens abzusehen. Brennende Justiz-
gebäude, Aktionen gegen Strafe und Knäste usw., ge-
störte Gerichtsverhandlungen u.ä. fände ich netter. Bitte
denkt dran: Da sitzen 1000e Leute in den Knästen und
Knäste sind nicht erst dann schlimm, wenn eine einem
persönlich bekannte Person da drinsitzt!

Gruß … Jörg“


[ rubrik: spam ]

Mai 16th, 2006

damit ihr nicht den falschen eindruck bekommt, hier
wäre ein forum unbegrenzter toleranz: den folgenden
eintrag fand ich in meinem gästebuch – und habe ihn
sofort gelöscht, weil er sich da in etwa so wohlfühlt
wie kinderkacke im beichtstuhl. der muss ganz be-
sonders weit vorne stehen, hell ausgeleuchtet, damit
jede noch so feine nouance seiner kunstfertigkeit zum
strahlen kommen kann

„Trau keinem SÃnger, denn wahrhaftige
Gedanken singen nicht“

das wars schon. kurz aber schmerzhaft schön. der
schreiber (die person ist mir leider bekannt) hat sich
da in wortgewaltiger grösse so richtig bemüht. ganz
ganz toll


[ à mon avis ]

Mai 15th, 2006


 

nein, es sind nicht die farben. nicht alleine
die farben

die sonne gefiel sich in kurzauftritten, der
wind war grau. ich hasse grauen wind. ich
hasse stundenlange latschdemonstratio-
nen, fahnen vorneweg, bekannte symbole
und blöde parolen am stiel. dem alters-
schnitt nach wäre das ganze glatt als be-
erdigungsmarsch für gefallene kameraden
durchgegangen. vom lastwagen herab
liess eine partei aufspielen, beschwingt
das gewohnt-schlechte, natürlich, und am
ende, damit das auswerfen leichter fällt
john lennons ‚imagine‘

aber dann: diese farben. die sonne leuchtet
aus ihr heraus. und wenn sie lächelt. wenn
sie lächelt
 

foto: à mon avis
biblis, 29. april 2006


[ es fühlt sich an, als ob. traum ]

Mai 14th, 2006

aber ich lieb dich doch, sage ich. sie stemmt ihre
handflächen gegen meine brust, gegen meine
umarmung. bist du dir sicher, fragt sie, dass du
mich für dein ganzes leben haben willst?

ich bin sicher. und weiss, dass ich sie verloren
habe, mit dieser lüge. sie schaut mich lange an
aus traurig lächelnden augen. ich glaube dir
nicht, sagen die

dann küsst sie meinen mund, zärtlich aber ent-
schieden, geht und ich wache auf und weiss, dass
ich nicht daran sterben werde, obwohl es sich an-
fühlt, als ob


[ une demi heure ]

Mai 13th, 2006


 

zwischen zwei zügen treffen wir uns am bahnhof. er
nimmt einen café, ich einen eistee (eher ungewöhn-
lich). wir versuchen freie termine zu finden für unse-
re konzerte. es ist schwer, sagt er. und ich denke: du
siehst müde aus. durchs kameraauge beobachte ich
sein nachdenken über die fehlende zeit. wir umarmen
uns, er steigt in seinen zug, ohne dass wir zu einem
ergebnis gekommen wären 

foto: daniel verdier
freiburg, 27. april 2006


[ der mond stand am himmel ]

Mai 12th, 2006

mit selbstkasteiender askese hatte mein abschied
nichts zu tun. wirklich. ich schlafe gern alleine. und
ich bin nicht mehr zwanzig. wirklich

ausserdem, der mond stand rum, am himmel. be-
vor du mich wieder vergisst, habe ich geschrieben
und ihr einen frühlingstraum geschickt … naja …

nein, ganz sicher keine askese. aber vielleicht so
etwas ähnliches wie treue. das macht mich nach-
denklich und ein wenig unruhig. aber ich bin doch
schliesslich nicht mehr zwanzig


[ fotoshooting ]

Mai 11th, 2006


 

peryton geht, steht, zupft, dreht sich
und grinst in allen farben. mathu
zielt. die lu schiesst auf beide

sonne grell, wind kalt, die wellen
sind aus cellophan, die leute glotzen
dumm. ich mag diese stadt nicht
 

foto: kiel, 09. mai 2006
aufnahme: lu


[ der nächste abend in der stadt ]

Mai 10th, 2006

der bevorstehende abschied liess mich melancho-
lisch mit mehr wärme als an vielen abenden den
anblick dieses horizontes einprägen, der nur hier …

zugegeben: der park riecht übel nach verbranntem
fleisch, die freizeitcarnivoren opfern ihren göttern
doch hinter allen jämmerlichen zweigen, den lärm
mit brennend roter glut durchsickernd, steht die
sonne tief und schön, auch hier und unerreichbar
fern den mauern, wie den menschen, die sich darin
fügen


[ für z. ]

Mai 9th, 2006

wie regelmässig bin ich vor dem wecker aufgewacht. ich
sollte weiterschlafen, das programm des tages kennend
doch mein herz macht echos und ich lausche ihnen
hinterher

als ob mir manchmal der atem stehen bliebe, herab-
gedrückt von einer brandungswoge, freudenhalber

ertrinken sei der schönste tod, so sagen welche mit
reichlich luft in ihrer brust zum schwätzen; ich aber
nehme das leben, solange mir die wahl bleibt

(und sie bleibt)


[ spendenkonto ]

Mai 8th, 2006

… und wenn ihr nur ein wenig geld übrig habt, leutz, für
jene, die das tun, wozu ihr keine kraft oder keinen mut
oder einfach keine musse habt, dann gebt es dorthin:
eure unterstützung für theresa b. gegen den ‚bullenstaat‘

freie medien e.v.
konto-nr. 470 834 437
blz 360 100 43
postbank essen

stichwort: „bullenstaat“

ich danke euch


[ morgenvögel schreien ]

Mai 6th, 2006

die morgenvögel schreien, lassen die sonne rein, ich
glaube, das rauschen des flusses zu hören, aber das
ist der kopf, im aufwachen

„hej, will nicht, dass dein herz rausfällt – wie
willste denn ohne das so ne lieder schreiben?

es klopft so doll. an schlaf ist nicht mehr – genauer:
nur noch – zu denken


[ weisst du, wann die folter aufhört ]

Mai 5th, 2006


weisst du, wann die folter aufhört

sie hört dann auf, wenn du entschieden hast, dass
sie aufhören soll


und wann ist der film zuende

wenn du entschieden hast, ihn zuende zu bringen


aber können die, die es da reingebracht haben, nicht
wieder herausholen

der anfang, das zu ändern, liegt bei dir selbst. lass
dir helfen. aber alle entscheidung, aller anfang liegt
bei dir selbst
 

sie steht auf. setzt sich hin. spricht zu sich. ruft. dreht
den backofen an. und macht ihn aus. trinkt wasser aus
der leitung, schimpft über den miserablen geschmack
heute. raucht im flur. steht auf. setzt sich. kauert hinter
der zimmertür auf dem boden, die beine fest an den
körper gezogen, mit ihren armen haltend. sie lauscht

sie schaut mich an, ihr blick ist grau und zerzaust, steht
um ihr gesicht herum wie haare im wind, wie auf einem
foto, unten am hafen, den blick ins uferlos weite, gestern
oder morgen
 


und weisst du, wann die folter aufhört


[ natürlich ]

Mai 4th, 2006

natürlich starren sie dir nach, die leute, reflexhaft, wie
sie an kaputten ampeln stehen oder an den roten blei-
ben, reflexhaft an den grünen trotten, vorwärts, selbst
wenn es götter regnet oder kardinäle … natürlich schrei-
en wir ‚wir sind musiker‘ aus hochgeklappten fenstern, in
den kurven liegend, das haar im wind und tränen in den
augen, weil wir weinen müssen vor glück

natürlich winken wir den glotzäugigen bullen zu, wir
winken mit allen zehn fingern: sucht euch einen davon
aus und pissen uns fast ein dabei, vor lachen, die haare
im wind, schräg in der kurve liegend – manchmal muss
es einfach sein, wie früher, ohne viel sinn, aber übervoll
das leben, das sich einfach leben will

natürlich

natürlich kocht mir der kaffee über, während ich dies
schreibe, während draussen der regen in die satten
strassen fällt, während drei häuserecken weiter der
nachbar den nachbarn ins koma tritt, und natürlich
werden sich die selben darüber heiss erregen, die heute
‚zu gast bei freunden‘ zirpen und morgen eine ’national
befreite zone‘ ausrufen, zackig, kahlrasiert und deutsch

natürlich

natürlich weiss ich, dass die dämme brechen, brechen
werden, brechen müssen und weiss ich von den knästen
singe ich davon und weiss ich von den ausgelaugten ku-
scheltieren, leichenbergen, die zu kerzen oder seife werden
singe ich davon natürlich, natürlich, natürlich singe ich des-
halb und davon, voll zorn, voller liebe, ohne die kein träumen
und kein lachen und ohne die kein kämpfen möglich wär

natürlich singe ich von meiner liebe


[ wirf deine brennenden bälle in den himmel ]

Mai 3rd, 2006

von mal zu mal fällt es mir schwerer, von dir
fort zu fahren

(das war der eigentliche grund, warum ich
nicht auf dem trampolin springen wollte:
mein herz wäre herausgefallen und das
hätte doch ganz schön blöd ausgesehen)


[ traum I-III. epilog ]

Mai 2nd, 2006

ich möchte dein traum sein, dein atem, dein
streitbarer schatten voller lust, ich möchte
dein traum sein

und bin erwacht, geweckt von meinem eignen wort

so ist es, dass auch dieser tag verwirrt beginnt. ein
tässchen kaffee reisst die augen auf, ein heisses
bad, die morgenstoppeln weggeschabt, ein gruss
dem nachbarn, nebenbei, die nacht verschleicht
sich in den hinterkopf. ich greife den kalender ohne
zuversicht: die nächste reise wird geplant, ist diese
nicht zuende. im kreise fliehend, findest du die flucht


[ heute und kurzentschlossen: peryton in b ]

Mai 1st, 2006

wenn meine zeitplanung so stehen bleibt, wie sie stehen
soll, mache ich einen zwischenstop in berlin und spiele
heute, also am montag, 01. mai 2006, irgendwann
nach 21:30 uhr auf der ‚offenen bühne‘ des ‚zimmer 16‘
in berlin-pankow (florastraße 16)


[ traum III ]

April 30th, 2006

ich möchte mitgehen mit dir, hörst du? ich
fühle mich wohl im klang deines atems, wohl
im schatten deiner hände, wohl fühlt sich
mein mund, von dir berührt, hörst du? hörst
du? ich möchte mitgehen mit dir

warum hörst du nicht, was ich nicht sagen
kann?


[ dokumentation: „staat, hör auf zu heulen“ ]

April 29th, 2006

die nachfolgende erklärung, die während des prozesses
gegen theresa b.
verlesen wurde, hat mich eben erreicht
und erfreut und weil ich euch gerne belehre über die not-
wendigkeit anarchistischer frechheit, sei er euch in zwei-
facher hinsicht kredenzt, als dokumentation und zum mut-
machen: widerstand hat (hinter-) sinn

„Sehr geehrter Herr Richter, Herr Staatsverteidiger,

Wie nennt man gemeinhin jemanden, der gerne austeilt
aber nicht einstecken kann? Einen schlechten Sports-
freund vielleicht, einen Spielverderber.

Nun haben wir es hier mit folgender Situation zu tun.
Menschen, die sich dadurch auszeichnen Diener und
Untertanen des Staates „Bundesrepublik Deutschland“
zu sein, behaupten, dieser „fühle“ sich verunglimpft
durch den Spruch

„BRD, Bullenstaat, wir haben Dich zum Kotzen satt!“.

Jenseits der Frage, was „Verunglimpfung“ überhaupt
sein soll – es wird wohl sowas wie Beleidigung sein – muss
mensch doch bezweifeln, dass ein Staat – ein Konstrukt!
ein Gebilde! – überhaupt Gefühle haben kann, wie sonst
sollte er sich verunglimpft oder beleidigt >fühlen< ??

Es wird aber von diversen Staatsuntertanen die Meinung
vertreten, dieser genannte Spruch verunglimpfe – was
ist denn dann eigentlich verglimpfen??? – den Staat. Bei
exakt der selben Sorte Leuten muss mensch jedoch fest-
stellen, dass sie selber keine Probleme haben, andere
Menschen als Chaoten zu beleidigen, willkürlich zu be-
schimpfen, zu diffamieren, zu verprügeln, anzuklagen,
zu verurteilen, zu schikanieren. Alles im Namen jenes
Staates, der wegen eines kleinen Spruches jetzt die be-
leidigte Leberwurst macht. Eine ganz schöne Mimose
dieser Staat! Ja meine Güte, der arme kleine Staat, rennt
zu Mama, respektive Herrn Richter Klarmann und heult
sich einen aus, und der Herr Zeuge vom USK Dachau
spielt den besten Freund, der alles gesehen haben will.
Mir kommen die Tränen.

Und das alles vor dem Hintergrund, dass der Herr Staat
sich gar nicht so genau anguckt, ob er denn auch gemeint
war. Erstmal beleidigt sein, dann fragen. Vielleicht tun
nämlich manche Untertanen in seinem Namen ganz gerne
Dinge, die den Schluss nahelegen, dass der Staat ein un-
freundlicher Zeitgenosse ist, den mensch in manchen
Momenten ganz schön zum Kotzen satt hat.

Besonders, wenn man auf Leute wie das USK Dachau trifft,
eine Einheit, die sich nicht zu schade war, nachdem sie
mich und meine FreundInnen den ganzen Tag und den
davor schikaniert, angegriffen, rumgeschubst und geprü-
gelt, festgenommen und angezeigt hatten, mich vor der
Polizeiwache in Murnau von vorne bis hinten vollzusülzen
und zu belabern. Ich könnte heute noch nicht wieder
laufen, hätte ich es ihnen erlaubt mir so tief in den Arsch
zu kriechen, wie sie es sich anschickten. Aber das kam ein
bisschen spät, zu tief saßen in mir die Bilder der hasser-
füllten Augen, der gezogenen Knüppel, zu deutlich klangen
in meinen Ohren noch die beleidigenden und respektlosen
Sprüche, zu nah war die Erfahrung der sinnlosen Gewalt-
aktion gegen ein friedliches, fröhliches und fast beendetes
Konzert.

An dieser Stelle ist zu sagen, dass ich es völlig unerheblich
finde, ob nun ich das gesagt haben soll oder wer anderes.
Tatsache ist, dass dieser Spruch gerufen wurde, und nicht,
weil irgendwer von uns so doof ist, zu glauben, bei der BRD
handele es sich tatsächlich um einen Polizeistaat, sondern,
weil es konkreten Anlass dafür gab, für den unter Anderem
der USK Dachau maßgeblich verantwortlich ist.

In der Tat, es gibt Bücher, die die Frage behandeln, in wie
weit die BRD noch eine Demokratie ist und in wie weit sie
sich auf dem Weg zum Polizeistaat befindet. Aber das nur
nebenbei.

Worüber es keinen Zweifel gibt, ist, dass die bayrische
Polizei und ihr voran das USK, sich in Mittenwald immer
wieder gebärdet haben, als sei dies ein Polizeistaat und sie
die einzigen die etwas zu sagen und über alles zu bestimmen
hätten. Sie machen noch nicht mal davor Halt, Richter-
Innen, Gerichte und Urteile zu missachten – verbal und
tätlich. Und ich habe auch keinen Zweifel daran, dass jeder
einzelne von ihnen in einem „Bullenstaat“ genauso weiter-
machen würde, weil der Übergang schleichend ist und es
ihnen gar nicht auffallen würde.

Unsere Reaktion auf sowas ist eine berechtigte Wut über
und Kritik an diesen Zuständen, zumal wenn mensch auch
andere Zustände kennt und somit klar ist, auf welch recht-
licher Willkür solche Einsätze beruhen.

Tatsächlich ringt der inkriminierte Spruch nördlich der
berühmten Weisswurstgrenze keinem Staatsuntertanen
egal welcher Couleur auch nur ein müdes Lächeln ab.
Auch daran, dass Polizisten im normalen Sprachgebrauch
nunmal Bullen heissen, hat staat sich anderswo gewöhnt.

Genau deshalb ist dies die Chance für die bayrische Justiz,
gleiche Augenhöhe mit den KollegInnen von „Restdeutsch-
land“ zu erreichen, ansonsten werden sich wohl höhere
Richterinnen und Richter außerhalb dieses ansonsten
landschaftlich wunderschönen Bundeslandes mit der
Bedeutung des Spruches beschäftigen müssen.

Denn ich, die ich hier stellvertretend für alle anderen
angeklagt bin, lasse mir dieses Mimosengetue eines
bayrischen Staates nicht gefallen.

Wer austeilt muss auch einstecken können!
Staat, hör auf zu Heulen.“

theresa b. wurde zu einer geldstrafe von 800 euro zu-
züglich gerichtskosten verurteilt. aber theresa b. hat
rechtsmittel eingelegt, das heisst: es geht weiter. getreu
dem motto „wer austeilt, muss auch einstecken können“

ganz schön blöd gemacht vom ‚herrn staat‘, denn eigent-
lich hätte er sich das denken können: nur (staats-) trottel
lassen sich den mund verbieten. nun wird es für ihn
umso peinlicher … „

(fortsetzung folgt)


[ traum II ]

April 28th, 2006

es ist besser so, sage ich dir im abschied
hinterher und beobachte deine mundwinkel
die zu tanzen beginnen, mein herz schlägt
bis unter die augen, klopf, klopf, wenn ich
weiterspräche, würde ich weinen und wen-
de mich ab und setze mich stumm zu den
spatzen, die sonne scheint, denke ich und
laut: die sonne scheint! die sonne scheint!
um deine schritte nicht zu hören, die sich
entfernen, dich fort führen von mir, fort


[ traum I ]

April 27th, 2006

wenn du mir nah kommst, stech
ich dich mit all den stichen, die
ich spürte, lebenslang –
und lege mich zum träumen
in die scherben