[ die stille und der zauber ]

Oktober 10th, 2006

dann war die stille wiedergekommen. in den
fensterbänken brannten die letzten lichter ih-
rem ende entgegen. von draussen die stim-
men der gäste, die nicht fortgehen wollten. in
der kuppel klangen mir die lieder nach. ich lehn-
te rücklings an bröckelnden wänden, wünsch-
te, sie käme jetzt herein

und sie kam


[ call me back again ]

Oktober 6th, 2006

wie … fast zweihundert tacken für die telefonrechnung?
eine schöne stange geld ist das. bei 345 eus sozi-kohle
bleibt nicht mehr viel fürs futter und fürs benzin

aber immerhin: du hast eine menge anrufbeantworter
glücklich und anderen leuten ihre probleme mit leeren
handyakkus deutlich gemacht

in zukunft, leute, ruft ihr zurück


[ träume ]

Oktober 5th, 2006

was für einen unfug träume ich da, denke ich und
wache auf, erzähle ich. ich weiss nur noch, dass ich
von dir geträumt habe, etwas ziemlich verrücktes

ich hab auch irgendwas von dir geträumt, aber, sagt
er, auch ich kann mich nicht mehr erinnern

wir lachen. und am telefon klingt ein lachen hunder-
te von kilometern weit entfernt


[ sag es nicht II ]

Oktober 4th, 2006

und da ist noch, dass ich ein alter sack bin

für mich war das immer ein problem (die
verdammte geschichte mit den hierarchien)
– und für dich ja auch. lüg jetzt nicht wieder

aber heute weiss ich das zu schätzen


[ status: peryton unterwegs ]

Oktober 3rd, 2006


 

03. 10. 2006: ‚café balthes‘, ravensburg (marktstr. 31)
05. 10. 2006: café brasil, 23554 lübeck (willy-brandt-allee 9)
06. 10. 2006: sankt gertraud hospital, 39576 stendal (scharnhorststr. 2)
07. 10. 2006: ‚zimmer 16‘, 13187 berlin (florastr. 16)
08. 10. 2006: ‚gesinndehaus‘, 88048 friedrichshafen-ittenhausen (rotachweg 1)

beginn jeweils pünktlich (!) um 20:30 uhr
ausnahme: ‚café balthes‘ (ravensburg), 21:30!

 

foto: berlin, 17. september 2006
n. veres © 2006


[ sag es nicht ]

Oktober 2nd, 2006

„abhaun löst das problem nicht“ (gottfried
schlögl
) … weisst du noch?

es ist mir egal, ob du schwul wirst, ob du eine
geschlechtsumwandlung machst, deine haut-
farbe wechselst. alles egal. es beantwortete
allerdings einige der zentralen fragen, setzte
dein ‚du verstehst mich nicht‘ in anderes licht
und stellte die schuldfrage neu; aber anders

das wäre mir alles egal, verstehst du?

dass ich mich entschied, allein zu bleiben ist
eines meiner probleme. deine liegen nach wie
vor woanders; abhaun löst eben gar nichts

bitte, sag jetzt nicht, ich könne dich einfach
nicht verstehen. bitte. b-i-t-t-e sag es nicht


[ blood, sweat and tüv ]

September 29th, 2006

etwa zwei wochen lang habe ich nichts ande-
res gemacht, als unter oder in oder auf jenem
auto zu liegen, das daniel und mich mitsamt
aller audiotechnik zu den konzerten tragen
soll. schrauben, schweissen, sägen … eigent-
lich können meine finger sowas nicht. wäre
er nicht gewesen, hätte der tüv auch beim
zweiten anlauf keine gnade gekannt

die erste jungfern-test-fahrt, gestern, war ein
teilerfolg: die zum glück anscheinend notwen-
dige panne ereignete sich wenige kilometer
vor dem ziel. das abgestorbene teil wurde er-
satzlos entfernt. angesichts der bevorstehen-
den aufgabe wird ein kühlerthermostat zur
vernachlässigbaren lappalie

rechnet nicht damit, dass ich in der nächsten
zeit hier schreibe. mit schmerzenden händen
spiele ich die gitarre für die letzten proben
und bin dann singend unterwegs zu euch


[ fundsache ]

September 27th, 2006

die ausstellwürdige polemik des ‚detlef a.‘, ge-
funden bei veganismus-blog. viel vergnügen!


„Wer noch irgend einen Zweifel hatte, dass
es sich bei Tom Falkner um einen faschisti-
schen Sektierer handelt, der sollte wohl lang-
sam eines besseren belehrt sein. Dieser heuch-
lerische, schulbubenhafte Spinner ist noch
nie Antispeziesist, noch Antifaschist gewe-
sen, wohl aber schon oftmals Nazimitläu-
fer. Aber Fragen dazu werden so und so
kommentarlos gelöscht. Gut zu diesem an-
geblichen Faschoaussteiger Falkner passt
auch Georg Hemprich, der ja immer noch
mit Leuten leiert ist, die offen im Netz da-
rüber fantasieren, wie man Tierrechtlern
die Schnauze einschlägt oder sie mit Benzin
übergisst, um sie abzufackeln. Aber was
stört so etwas Braunarsch Hemprich, der
gegen Faschos singt und mit seinem Arsch
aber permanent bei ihnen hockt. Ihr seid
doch genau die Faschos, vor dem das Tier-
recht bewahrt werden muss, Nichtvegane
Speziesisten, die das Tierrecht nur für ihre
egomanen Zwecke missbrauchen.“

genau, herr ‚a.‘!. reintreten in den spezisi-
stischen braunarsch. aber so rrrrichtig!!!


[ prostitution.med ]

September 26th, 2006

das werd ich anrufen, wenn ich pleite bin, sagt er
und er zeigt mir die werbeanzeige eines pharma-
unternehmens. gesucht sind probandInnen, die
ihre körper mietweise zur verfügung stellen zur
medizinischen verkostung. ein beispiel:

„Für eine Studie mit einem sich in der Entwicklung
befindlichen Wirkstoff suchen wir gesunde Frauen
und Männer im Alter von 19-50 Jahren (Nichtrau-
cherInnen seit mindestens 6 Monaten). Die Studie
wird in unserer Klinik in Allschwil durchgeführt und
beinhaltet einen stationären Aufenthalt von 2 Ta-
gen und 2 Nächten sowie 2 ambulante Termine. Bei
der Voruntersuchung wird anhand eines Gesund-
heitschecks Ihre Eignung für die Teilnahme abge-
klärt. Frauen müssen eine doppelte Empfängnis-
verhütung betreiben (Pille ist erlaubt), chirurgisch
sterilisiert sein oder sich nach den Wechseljahren
befinden. Die bei Ihnen erhobenen Daten werden
vertraulich behandelt. Die Aufwandsentschädigung
für die Studienteilnahme beträgt SFr. 1100.-„

das klingt hart? aber mensch, du musst das nicht
machen. die tiere, die in den zuvor durchgeführten
tierversuchen kaputtgenutzt wurden, hatten weder
vertrag noch entlohnung noch die minimale chance
zur freiwilligen entscheidung, mensch sei dank


[ rot grün blau ]

September 25th, 2006

rot! brabbelt halblaut einer, guckt mich dabei nicht
an, blickt aufwärts, schräg an mir vorbei zur ampel

eben. sage ich, auf meine haare deutend und gehe
schnurstracks weiter. dann weise ich auf meine
blaue flickenhose: bei blau – siehste? – geh ich auch


[ maniküre ]

September 24th, 2006


 

foto: maniküre
september 2006
copyrights: peryton & neoviel © 2006


[ im traum nicht ]

September 23rd, 2006

im traum wurde ich eingeladen, weil
sie erkunden wollten, ob ich der rech-
te sei, der ihre tochter ehelichte

erstens. das ist lange vorbei. sagt sie

zweitens. ich werde nicht heiraten; im
leben nicht. nicht im traum


[ ich lernte lesen … du? ]

September 22nd, 2006

was auf den tisch kommt, wird
gegessen, hiess es. das war wohl
grausam; aber weit verbreitet
und, so höre ich, es ist normal

bei büchern war die pflicht zur
einverleibung nicht gegeben. so
lernte ich lesen und so blieb ich
schlank


[ goldene sonn ]

September 21st, 2006

und

wenn die sonne tief
schteht, goldene sonn

reissts mir mei herz
fascht auseinand

ganz kurz

i schluck es nab

des kenn i scho. und
due als ob nix ischt

als ob nix gwähse wär


[ weiter III ]

September 20th, 2006

ich bin umgezogen. sagte ich das schon?

ach ja: ich ziehe um

nein; natürlich nicht, um anzukommen


[ unterwegs: konzerte oktober 2006 ]

September 19th, 2006


 

03. 10. 2006: ‚café balthes‘, ravensburg (marktstr. 31)
05. 10. 2006: café brasil, 23554 lübeck (willy-brandt-allee 9)
06. 10. 2006: sankt gertraud hospital, 39576 stendal (scharnhorststr. 2)
07. 10. 2006: ‚zimmer 16‘, 13187 berlin (florastr. 16)
08. 10. 2006: ‚gesinndehaus‘, 88048 friedrichshafen-ittenhausen (rotachweg 1)

beginn jeweils pünktlich (!) um 20:30 uhr
ausnahme: ‚café balthes‘ (ravensburg), 21:30!

 

foto: berlin, 17. september 2006
n. veres © 2006


[ von dir geträumt ]

September 18th, 2006

ich hab von dir geträumt. das ist es eben

von dir zu träumen & allein zu bleiben
ist kein widerspruch. es ist vielleicht …

… unmodern?


[ veranstaltungshinweis: hamburg, 18. 09. 2006 ]

September 17th, 2006

eine informationsveranstaltung in hamburg

israel / palästina
anti-war – against the wall – anti-occupation

montag, 18. september 2006, 19:30 uhr
chemnitzstrasse 3 – 7, hamburg

veranstaltet von www.tierrechtsaktion-nord (tan)


[ weiter II ]

September 16th, 2006

am nächsten morgen, der termin, liegt viel zu früh

um ausgeschlafen hinzukommen, hätte ich am a-
bend vorher losfahrn müssen – ich fahre nachts
und nehme ein paar stunden schlaf auf autobahn-
parkplätzen, wie gewohnt

am nächsten morgen geht es – immer – weiter


[ weiter ]

September 15th, 2006

so leben wir mit
unseren zurecht-

gebog’nen träu-
men. du mit dei-

nen, ich mit mei-
nen. und wir leben

weiter