[ live in pankow: peryton & vallentin ]

Mai 21st, 2007

heute abend, gegen 22:00 uhr:
peryton mit thomas vallentin
auf der ‚offenen bühne‘ des „zimmer 16“
florastrasse 16, berlin-pankow
(der eintritt ist frei)


[ pause. weiter ]

Mai 20th, 2007


 

und dann ist alles gestern gewesen. man atmet
nicht mehr gemeinsam durch, in den pausen. neue
türen werden aufgestossen, neue namen ins ver-
gessen genommen. weiterreisen, nicht ankommen;
noch ist die zeit nicht dafür, nicht der ort und …
ich habe so gespielt, als wärest du dabei gewe-
sen, gestern, vorgestern und die vielen male zuvor
 

foto: konzertpause
kiel, 13. mai 2007
aufnahme: elena yost (kiel)
copyrights: peryton & yost © (2007)


[ unter glas ]

Mai 19th, 2007

mit dem fuss stiess er die türe auf und wuchtete einen
plastikkorb auf den tisch, neben den bildschirm meines
rechners. rumms. wusstest du, fragte er, dass in unse-
rem keller noch sachen von dir liegen? ich ahnte sowas

dann finde ich in holz gerahmte fotos, in zeitungspapier
eingepackt, einige in scherben. mein diplom. das abitur-
zeugnis. sogar meine geburtsurkunde. da, schau her:
zwanzig jahre kehren in farbe zurück. ein niedermoor in

der nähe von besse en chandesse. die pferde begegnen
sich zum ersten mal. du führst ein menschenrad an, dein
blick fängt und hält mich fest, wie damals. da fühle ich
mich unwohl, eingeholt, festgehalten auf papier, unter

glas gespannt: abhaun löste die probleme nicht


[ fools on the hills ]

Mai 18th, 2007

darüber haben wir schon gestern gestritten: dass streite
keinen sinn machen, ohne ziel und grenzen. und dass ein
krieg nur dann gewonnen werden kann, wenn er nicht ge-
führt wird. achteten wir sorgfältig darauf, dass sich die
worte nicht materialisieren zu gerätschaften, die … bevor
ein panzer rollt, wurde er erdacht. das ist ein langer weg

die welt ist eine rotierende kugel. so drehn wir uns im krei-
se immer blöde um unsere eigenen achsen herum und glau-
ben, wir kämen dabei ein stückchen voran. fools on the hills


[ wochenendseminar: tierbefreiung. berlin ]

Mai 17th, 2007

berlin-weissensee, 18. – 20. mai 2007. „sie sind nicht etwas,
sondern jemand.
ein wochenende für die befreiung der tiere“


[ blick zurück: konzert, café medusa ]

Mai 15th, 2007


 

danke, sag ich. mein publikum ist eben das feinste
der welt; auch, weil es ein sehr kleines ist. nach
über zweieinhalb stunden weitere zugaben zu wol-
len ist … doch: schön war es. innig war es. im ‚café
medusa‘
spiele ich wieder. jaaa, bald. versprochen


(und am mischpult sass honky. ein grosses
dankeschön für den guten bühnensound!)

 

foto: peryton live im café medusa
kiel, 13. mai 2007
aufnahme: elena yost (kiel)
copyrights: peryton & yost © (2007)


[ sie haben das recht zu schweigen ]

Mai 14th, 2007

videomitschnitt des vortrags „sie haben das recht zu
schweigen“
von udo vetter (lawblog.de) auf dem 23.
chaos communication congress (dauer: 68 min 56 sek)
hier gefunden. ich finde ihn so sehenswert, dass ich
ihn in meiner linkliste unter der rubrik ‚living dolls &
fighting‘ aufgenommen habe


[ da capo: in den strassen von wien ]

Mai 13th, 2007

da ist mir in den archiven wieder was zwischen die finger
geraten … live, oktober 2002. peryton (gesang & gitarre)
begleitet von usha hoernes (gesang) und klaus niendorf
(didgeridoo)

„in den strassen von wien“
(mp3; 4,6mb)
(ogg; 3,0mb)


[ gestatten? hemprich, speziesist ]

Mai 12th, 2007

„Der Wirklichkeit entspricht“, daqß Georg Hemprich hier
und jetzt (nachlesbar) speziesistische Äußerungen ins
Forum geschrieben hat (Beispiel). Da kann Molke leugnen,
daß er das außerhalb des Forums tut, soviel es will.
Achim“

(achim stösser im ‚antispe-forum‘)

der qualität eines solchen beitrags entspricht, achim stös-
ser, dass der link zum ‚beispiel‘ keine erhellung bringt

ich habe übrigens damit gerechnet, dass früher oder spä-
ter sowas kommen muss. schon, weil ich zu beginn der dis-
kussion deutlich gemacht habe, dass ich die vielen worte
um (über) das eigene nichtwissen nicht sehr schätze. nach-
dem ich dann auf deinen ersten versuch (folge deinem ei-
genen link, achim) nicht reagiert habe, musstest du einen
zweiten nachschieben: bittebittebitte sei gekränkt

mein erster vorschlag zur lösung dieser schwerwiegenden
betriebsstörung ist: sperren, so einen speziesitenarsch wie
den hemprich – kurz und knapp und ohne weitere worte!

das hält die eigenen reihen sauber und ist ebenso konse-
quent, konstruktiv und hilfreich wie im ‚real life‘, wo die
kritischen, die anderen, die bunten, die abweichler von
der eigenen (reinen!) linie zu feinden erklärt werden müs-
sen, verdammt und verbannt, damit die eignen wider-
sprüche kleiner scheinen

mein zweiter vorschlag ist: ladet hier niemanden mehr
ein, von dem ihr vorher schon wisst, dass er nicht (nur)
das sagt, was ihr hören wollt – um hinterher den versuch
zu unternehmen, ihn abzuwatschen. sowas ist doch ein
wenig … billig

fazit: die welt dreht sich in gewohnter weise weiter falsch
herum – die alten feinde sind die alten feinde geblieben

wir müssen uns nicht umgewöhnen, wir können uns wei-
ter ‚arschloch‘ nennen oder gefällig mit schlimmerem be-
speien und bekommen beifall oder widerworte von den
stets treuen wie bekannten. alles, also, wie gehabt. und
soooooo langweilig …


nachtrag: dieser beitrag kann im ‚antispe-forum‘ nicht
gelesen werden, weil er zensiert, das heisst: gelöscht
wurde. kritische stimmen sind eben unerwünscht


[ konzert: 13. mai 2007, kiel ]

Mai 11th, 2007

„chanson & lyrik“ (peryton solo)
café medusa
medusastrasse 16 (hinterhof), kiel
beginn: 19:00 uhr


[ gaardener kulturtage & peryton ]

Mai 10th, 2007

eröffnung der „gaardener kulturtage“ (10. – 13. mai 2007)

gaarden ist ein stadtteil kiels, auf dem ostufer der förde
(einer schmalen meeresbucht der ostsee) gelegen. die
auf dem westufer liegende stadt wird von diesem kultur-
fest ebensowenig mitbekommen, sagt der spötter, wie
die bevölkerung gaardens; keine plakatwerbung, keine
ankündigungen in den regionalen monatsmagazinen …

ein kulturelles event ohne publikum und ohne widerhall?

der gaardener kulturbetrieb scheint fern dem stinknor-
malen leben und sich unter seinesgleichen selbst genug


[ desperate housewives ]

Mai 9th, 2007

immerhin hast du dir reichlich zeit genommen, für deine
zärtlichen ausreden. ‚katzengeschichten‘, könnte jemand
abfällig dazu sagen; aber was ist schon wichtiger im leben
als katzengeschichten? und nein: es sind natürlich keine
ausreden. es ist so. ich wusste es eh; warum sollte ich die
hoffnung aufgeben, solange es eine ahnung davon gibt?

manchmal finde ich mich selber ziemlich positivistisch ein-
gestellt; ätzend, eigentlich. aber es geht vorbei. ein anflug
von romantik im lichte eines sonnenuntergangs, im klang
der abendamsel, die dem fortgezogenen regen nach- oder
gegen die erinnerung eines vollmondes ansingt. ja, natür-
lich tun sie das. so wie katzen auch. aber lass uns jetzt nicht
wieder von katzen reden, sonst werden wir hier nie fertig …


[ die achseln der blöden. an christian klar ]

Mai 8th, 2007

in la république française entschied ein mehrheitsvotum für
‚kärcherisieren‘ als neudemokratische möglichkeit zur lösung
brennender fragen, in brd wird überhaupt entschieden, dass
die alten mächte ohne gnade sind und ihre macht behalten. es
wird eben so lange weitermarschiert, wie das schweigen anhält

dabei wäre es allerhöchste zeit für freiheit, denke ich und
singe davon, am rande der einkaufsstrassen, wo pomadierte
jungs sich in wortklammem spott verstammeln, um sich vor
girlies gross zu tun, die nuttiger getakelt sind als ihre aldi-
mütter, sobald sie meiner angesichtig sind – ich kenne das
schon. in manchen städten ist dies phänomen ein starkes

wenn die debile zukunft so an mir vorüberzieht, hilft nur der
lange ton, der wohlklingende schrei, damit ich nicht einatmen
muss den gärgeruch in den achseln der kleinen und der blöden

die welt ist nicht besser geworden, christian, in der zeit nach
den bomben und nicht schlauer; hans-martin schleyer, der
faschist, ist nicht getötet, sondern lebt. auch da hat der staat

gesiegt


[ anders, schreibe ich ]

Mai 7th, 2007


 


obwohl ich wieder ‚hier‘ bin, habe ich das gefühl, nur halb zu
sein. zu viel gereist und zu weit, in der letzten zeit; ich kam
mir nicht mehr hinterher. mehr ruhe braucht der frühling
für mich. oder war es anders herum?

schreibe ich und fühle die müdigkeit stärker als zuvor. das
ist nicht die nacht, da draussen, nicht der leise regen; end-
lich fällt er, weich fällt er. ich wünschte, es wäre schnee in
der stille vergangener winter
 

foto: kiel, 03. mai 2007
aufnahme: svenne


[ zwischenlandung ]

Mai 4th, 2007

angekommen. alten notenkram heraussuchen, auf taug-
lichkeit prüfen, wieder untergraben. singen. so tun, als
ob das leben normal sei. raps. es riecht nach raps, grün-
gelb, aufdringlich. und freunde drohen mit gemütlichkeit


[ frühling(s) wahnsinn II ]

Mai 2nd, 2007

es bleiben nur fetzen übrig, nach dem erwachen, meiner
klarsten zeit. natürlich gäbe es eine menge zu schreiben
über die irren der zeit; mir steht der eigene wahnsinn im
weg. auch: die farben des frühlings, die ich in schwarz-
weiss zu fotographieren versuche, weil sie anders nicht
zu ertragen sind. und jeder tag ohne regen frisst ein stück
vom glück; wer kann stets daran denken ohne bedrückung?


[ frühling(s) wahnsinn ]

April 30th, 2007


 

das auge irrt im grün, mein blick rast über die autobahn-
landschaft, wie losgelassen, die rechenmaschine im kopf
schiebt kalendersteine: dort gegenüber hass und hilflosig-
keit, hier ohne liebe und halt. letzte nacht träumte ich von
dir und wachte auf, weinend. da war es wieder
 

foto: am scheiterhaufen
friedrichshafen, 13. april 2007


[ rattenburg ]

April 27th, 2007

staphylea pinnata, sage ich, die pimpernuss
– ist das nicht ein wahnsinnsstrauch? wir
rennen fast den schmalen weg hinauf, holz-
gesäumte stufen, um noch die letzte abend-
sonne zu geniessen, oben auf der burg

vor über zwanzig jahren war ich zum letzten
mal hier. unten am berg startet der motor
eines ps-starken motorrads. an den mauern
klammert sich der mauerfarn fest, eingebet-
tet in dichte polster von moos. ich nehme
einen langen zug, am himmel zieht ein flug-
zeug seine silberne furche, die vergeht

im nachbarort, sagt er, wohnt die s., die kam
im nachtdienst vorbei, als ich gerade einge-
schlafen war, steckte ihren kopf unter meine
decke und … fällt einem dazu noch was ein?

nein, sage ich lautlos. längs des weges blü-
hen die pimpernuss, die teufelskralle, der a-
ronstab, dessen lanzenförmiges blatt a. spä-
ter kauen wird, auf meine teuflischen rat hin
um ihn nie wieder zu vergessen. ein wenig
kauen, sage ich, aber gleich wieder ausspuk-
ken – ein totsicheres bestimmungsmerkmal

und dann lache ich mich weg, als er schrei-
end und fluchend versucht, das anhalten-
de stechen auf seiner zungenspitze weg-
zukratzen. was er nicht wusste: vor etwa
zwanzig jahren gab es an dieser stelle ein
solches ereignis schon einmal …


[ geh mir auf die nerven, baby ]

April 26th, 2007

da bringt mir eine geschäftsfrau eine tasse kaffee auf einem
hochedlen tablett und sagt: sie sind eine bereicherung für
diese strasse. das hat mich dermassen verblüfft, dass sich
meine finger komplett in den saiten verheddern. sowas
passiert aber wirklich selten. ein solches kompliment, meine
ich. und das, wo ich doch einzig ‚open air‘ spielte, um mich
auf die kommenden konzerte vorzubereiten. auf der strasse
zu musizieren ist mir – eigentlich – viel zu anstrengend, viel
zu frustrierend

wir haben das premaster der neuen cd angehört – und es
macht mir mühe, gelassene worte für das ergebnis dieser
prüfung zu finden. besser, ich beschreibe die konsequen-
zen: falls wir nicht doch noch eine kompetente person aus-
findig machen, der es gelingt im letzten und entscheidenden
arbeitsgang vor der pressung, die architektur unserer musik
nicht zu zerstören, werden wir es selber versuchen. müssen

fragt da jemand nach meiner laune? besser nicht


[ la boule III ]

April 24th, 2007


 

bodensee … auf den bodensee passt die gesamte mensch-
heit. nach einer pause setzt er hinzu: zumindest war das
so, vor zwanzig jahren

aber die menschen sind dicker geworden, erwidere ich, und
mehr. von meinem mauerplatz aus lache ich zu ihm hinunter

er nickt bedächtig. nicht viele fragen, ob sie fotographieren
dürfen. und noch bevor der satz ausgeklungen ist, bückt er
sich wieder nach seinen kugeln, blinzelt prüfend gegen die
sonne und konzentriert sich auf den nächsten wurf
 

foto: auf der mathildenhöhe (I)
darmstadt, 06. april 2007
(den namen des fotographen habe ich leider vergessen!)