heute abend, gegen 22:00 uhr:
peryton mit thomas vallentin
auf der ‚offenen bühne‘ des „zimmer 16“
florastrasse 16, berlin-pankow
(der eintritt ist frei)
heute abend, gegen 22:00 uhr:
peryton mit thomas vallentin
auf der ‚offenen bühne‘ des „zimmer 16“
florastrasse 16, berlin-pankow
(der eintritt ist frei)
und dann ist alles gestern gewesen. man atmet
nicht mehr gemeinsam durch, in den pausen. neue
türen werden aufgestossen, neue namen ins ver-
gessen genommen. weiterreisen, nicht ankommen;
noch ist die zeit nicht dafür, nicht der ort und …
ich habe so gespielt, als wärest du dabei gewe-
sen, gestern, vorgestern und die vielen male zuvor
foto: konzertpause
kiel, 13. mai 2007
aufnahme: elena yost (kiel)
copyrights: peryton & yost © (2007)
mit dem fuss stiess er die türe auf und wuchtete einen
plastikkorb auf den tisch, neben den bildschirm meines
rechners. rumms. wusstest du, fragte er, dass in unse-
rem keller noch sachen von dir liegen? ich ahnte sowas
dann finde ich in holz gerahmte fotos, in zeitungspapier
eingepackt, einige in scherben. mein diplom. das abitur-
zeugnis. sogar meine geburtsurkunde. da, schau her:
zwanzig jahre kehren in farbe zurück. ein niedermoor in
der nähe von besse en chandesse. die pferde begegnen
sich zum ersten mal. du führst ein menschenrad an, dein
blick fängt und hält mich fest, wie damals. da fühle ich
mich unwohl, eingeholt, festgehalten auf papier, unter
glas gespannt: abhaun löste die probleme nicht
darüber haben wir schon gestern gestritten: dass streite
keinen sinn machen, ohne ziel und grenzen. und dass ein
krieg nur dann gewonnen werden kann, wenn er nicht ge-
führt wird. achteten wir sorgfältig darauf, dass sich die
worte nicht materialisieren zu gerätschaften, die … bevor
ein panzer rollt, wurde er erdacht. das ist ein langer weg
die welt ist eine rotierende kugel. so drehn wir uns im krei-
se immer blöde um unsere eigenen achsen herum und glau-
ben, wir kämen dabei ein stückchen voran. fools on the hills
berlin-weissensee, 18. – 20. mai 2007. „sie sind nicht etwas,
sondern jemand. ein wochenende für die befreiung der tiere“
danke, sag ich. mein publikum ist eben das feinste
der welt; auch, weil es ein sehr kleines ist. nach
über zweieinhalb stunden weitere zugaben zu wol-
len ist … doch: schön war es. innig war es. im ‚café
medusa‘ spiele ich wieder. jaaa, bald. versprochen
(und am mischpult sass honky. ein grosses
dankeschön für den guten bühnensound!)
foto: peryton live im café medusa
kiel, 13. mai 2007
aufnahme: elena yost (kiel)
copyrights: peryton & yost © (2007)
videomitschnitt des vortrags „sie haben das recht zu
schweigen“ von udo vetter (lawblog.de) auf dem 23.
chaos communication congress (dauer: 68 min 56 sek)
hier gefunden. ich finde ihn so sehenswert, dass ich
ihn in meiner linkliste unter der rubrik ‚living dolls &
fighting‘ aufgenommen habe
da ist mir in den archiven wieder was zwischen die finger
geraten … live, oktober 2002. peryton (gesang & gitarre)
begleitet von usha hoernes (gesang) und klaus niendorf
(didgeridoo)
„in den strassen von wien“
(mp3; 4,6mb) (ogg; 3,0mb)
„Der Wirklichkeit entspricht“, daqß Georg Hemprich hier
und jetzt (nachlesbar) speziesistische Äußerungen ins
Forum geschrieben hat (Beispiel). Da kann Molke leugnen,
daß er das außerhalb des Forums tut, soviel es will.
Achim“
(achim stösser im ‚antispe-forum‘)
der qualität eines solchen beitrags entspricht, achim stös-
ser, dass der link zum ‚beispiel‘ keine erhellung bringt
ich habe übrigens damit gerechnet, dass früher oder spä-
ter sowas kommen muss. schon, weil ich zu beginn der dis-
kussion deutlich gemacht habe, dass ich die vielen worte
um (über) das eigene nichtwissen nicht sehr schätze. nach-
dem ich dann auf deinen ersten versuch (folge deinem ei-
genen link, achim) nicht reagiert habe, musstest du einen
zweiten nachschieben: bittebittebitte sei gekränkt
mein erster vorschlag zur lösung dieser schwerwiegenden
betriebsstörung ist: sperren, so einen speziesitenarsch wie
den hemprich – kurz und knapp und ohne weitere worte!
das hält die eigenen reihen sauber und ist ebenso konse-
quent, konstruktiv und hilfreich wie im ‚real life‘, wo die
kritischen, die anderen, die bunten, die abweichler von
der eigenen (reinen!) linie zu feinden erklärt werden müs-
sen, verdammt und verbannt, damit die eignen wider-
sprüche kleiner scheinen
mein zweiter vorschlag ist: ladet hier niemanden mehr
ein, von dem ihr vorher schon wisst, dass er nicht (nur)
das sagt, was ihr hören wollt – um hinterher den versuch
zu unternehmen, ihn abzuwatschen. sowas ist doch ein
wenig … billig
fazit: die welt dreht sich in gewohnter weise weiter falsch
herum – die alten feinde sind die alten feinde geblieben
wir müssen uns nicht umgewöhnen, wir können uns wei-
ter ‚arschloch‘ nennen oder gefällig mit schlimmerem be-
speien und bekommen beifall oder widerworte von den
stets treuen wie bekannten. alles, also, wie gehabt. und
soooooo langweilig …
nachtrag: dieser beitrag kann im ‚antispe-forum‘ nicht
gelesen werden, weil er zensiert, das heisst: gelöscht
wurde. kritische stimmen sind eben unerwünscht
eröffnung der „gaardener kulturtage“ (10. – 13. mai 2007)
gaarden ist ein stadtteil kiels, auf dem ostufer der förde
(einer schmalen meeresbucht der ostsee) gelegen. die
auf dem westufer liegende stadt wird von diesem kultur-
fest ebensowenig mitbekommen, sagt der spötter, wie
die bevölkerung gaardens; keine plakatwerbung, keine
ankündigungen in den regionalen monatsmagazinen …
ein kulturelles event ohne publikum und ohne widerhall?
der gaardener kulturbetrieb scheint fern dem stinknor-
malen leben und sich unter seinesgleichen selbst genug
immerhin hast du dir reichlich zeit genommen, für deine
zärtlichen ausreden. ‚katzengeschichten‘, könnte jemand
abfällig dazu sagen; aber was ist schon wichtiger im leben
als katzengeschichten? und nein: es sind natürlich keine
ausreden. es ist so. ich wusste es eh; warum sollte ich die
hoffnung aufgeben, solange es eine ahnung davon gibt?
manchmal finde ich mich selber ziemlich positivistisch ein-
gestellt; ätzend, eigentlich. aber es geht vorbei. ein anflug
von romantik im lichte eines sonnenuntergangs, im klang
der abendamsel, die dem fortgezogenen regen nach- oder
gegen die erinnerung eines vollmondes ansingt. ja, natür-
lich tun sie das. so wie katzen auch. aber lass uns jetzt nicht
wieder von katzen reden, sonst werden wir hier nie fertig …
in la république française entschied ein mehrheitsvotum für
‚kärcherisieren‘ als neudemokratische möglichkeit zur lösung
brennender fragen, in brd wird überhaupt entschieden, dass
die alten mächte ohne gnade sind und ihre macht behalten. es
wird eben so lange weitermarschiert, wie das schweigen anhält
dabei wäre es allerhöchste zeit für freiheit, denke ich und
singe davon, am rande der einkaufsstrassen, wo pomadierte
jungs sich in wortklammem spott verstammeln, um sich vor
girlies gross zu tun, die nuttiger getakelt sind als ihre aldi-
mütter, sobald sie meiner angesichtig sind – ich kenne das
schon. in manchen städten ist dies phänomen ein starkes
wenn die debile zukunft so an mir vorüberzieht, hilft nur der
lange ton, der wohlklingende schrei, damit ich nicht einatmen
muss den gärgeruch in den achseln der kleinen und der blöden
die welt ist nicht besser geworden, christian, in der zeit nach
den bomben und nicht schlauer; hans-martin schleyer, der
faschist, ist nicht getötet, sondern lebt. auch da hat der staat
gesiegt
obwohl ich wieder ‚hier‘ bin, habe ich das gefühl, nur halb zu
sein. zu viel gereist und zu weit, in der letzten zeit; ich kam
mir nicht mehr hinterher. mehr ruhe braucht der frühling
für mich. oder war es anders herum?
schreibe ich und fühle die müdigkeit stärker als zuvor. das
ist nicht die nacht, da draussen, nicht der leise regen; end-
lich fällt er, weich fällt er. ich wünschte, es wäre schnee in
der stille vergangener winter
foto: kiel, 03. mai 2007
aufnahme: svenne
angekommen. alten notenkram heraussuchen, auf taug-
lichkeit prüfen, wieder untergraben. singen. so tun, als
ob das leben normal sei. raps. es riecht nach raps, grün-
gelb, aufdringlich. und freunde drohen mit gemütlichkeit
es bleiben nur fetzen übrig, nach dem erwachen, meiner
klarsten zeit. natürlich gäbe es eine menge zu schreiben
über die irren der zeit; mir steht der eigene wahnsinn im
weg. auch: die farben des frühlings, die ich in schwarz-
weiss zu fotographieren versuche, weil sie anders nicht
zu ertragen sind. und jeder tag ohne regen frisst ein stück
vom glück; wer kann stets daran denken ohne bedrückung?
das auge irrt im grün, mein blick rast über die autobahn-
landschaft, wie losgelassen, die rechenmaschine im kopf
schiebt kalendersteine: dort gegenüber hass und hilflosig-
keit, hier ohne liebe und halt. letzte nacht träumte ich von
dir und wachte auf, weinend. da war es wieder
foto: am scheiterhaufen
friedrichshafen, 13. april 2007
staphylea pinnata, sage ich, die pimpernuss
– ist das nicht ein wahnsinnsstrauch? wir
rennen fast den schmalen weg hinauf, holz-
gesäumte stufen, um noch die letzte abend-
sonne zu geniessen, oben auf der burg
vor über zwanzig jahren war ich zum letzten
mal hier. unten am berg startet der motor
eines ps-starken motorrads. an den mauern
klammert sich der mauerfarn fest, eingebet-
tet in dichte polster von moos. ich nehme
einen langen zug, am himmel zieht ein flug-
zeug seine silberne furche, die vergeht
im nachbarort, sagt er, wohnt die s., die kam
im nachtdienst vorbei, als ich gerade einge-
schlafen war, steckte ihren kopf unter meine
decke und … fällt einem dazu noch was ein?
nein, sage ich lautlos. längs des weges blü-
hen die pimpernuss, die teufelskralle, der a-
ronstab, dessen lanzenförmiges blatt a. spä-
ter kauen wird, auf meine teuflischen rat hin
um ihn nie wieder zu vergessen. ein wenig
kauen, sage ich, aber gleich wieder ausspuk-
ken – ein totsicheres bestimmungsmerkmal
und dann lache ich mich weg, als er schrei-
end und fluchend versucht, das anhalten-
de stechen auf seiner zungenspitze weg-
zukratzen. was er nicht wusste: vor etwa
zwanzig jahren gab es an dieser stelle ein
solches ereignis schon einmal …
da bringt mir eine geschäftsfrau eine tasse kaffee auf einem
hochedlen tablett und sagt: sie sind eine bereicherung für
diese strasse. das hat mich dermassen verblüfft, dass sich
meine finger komplett in den saiten verheddern. sowas
passiert aber wirklich selten. ein solches kompliment, meine
ich. und das, wo ich doch einzig ‚open air‘ spielte, um mich
auf die kommenden konzerte vorzubereiten. auf der strasse
zu musizieren ist mir – eigentlich – viel zu anstrengend, viel
zu frustrierend
wir haben das premaster der neuen cd angehört – und es
macht mir mühe, gelassene worte für das ergebnis dieser
prüfung zu finden. besser, ich beschreibe die konsequen-
zen: falls wir nicht doch noch eine kompetente person aus-
findig machen, der es gelingt im letzten und entscheidenden
arbeitsgang vor der pressung, die architektur unserer musik
nicht zu zerstören, werden wir es selber versuchen. müssen
fragt da jemand nach meiner laune? besser nicht
bodensee … auf den bodensee passt die gesamte mensch-
heit. nach einer pause setzt er hinzu: zumindest war das
so, vor zwanzig jahren
aber die menschen sind dicker geworden, erwidere ich, und
mehr. von meinem mauerplatz aus lache ich zu ihm hinunter
er nickt bedächtig. nicht viele fragen, ob sie fotographieren
dürfen. und noch bevor der satz ausgeklungen ist, bückt er
sich wieder nach seinen kugeln, blinzelt prüfend gegen die
sonne und konzentriert sich auf den nächsten wurf
foto: auf der mathildenhöhe (I)
darmstadt, 06. april 2007
(den namen des fotographen habe ich leider vergessen!)