freitag, 28. november 2008
„konzertlesung zum unräumbar-festival„
im besetzten wald bei kelsterbach
gelbe grundschneise, 65451 kelsterbach
( wegbeschreibung hier )
( link: google maps )
beginn: 21:00 uhr
[ konzert im wald: 28.11.2008 ]
November 9th, 2008[ … ]
November 6th, 2008
dann bist du über mich gekommen wie draussen
der wind, hast mich geschüttelt, gezaust, die gel-
ben blätter herabgeschüttelt, hast deine zeichen
– ein herz? – in meinen alten stamm geschnitten: so
weil du am ende, ohne weg zurück, geblieben bist
ein fusspfad in einer wüste von sand, gesäumt
von steinen, felsen, die zu knospen werden, auf-
brechend zu einem blütenmeer. so schlafe ich ein
[ monogamie ist … (nachtfrost) ]
November 1st, 2008
monogamie ist gewalt, sagt sie. ich lache, weil ich
nicht begriffen habe, wie ernst ihr damit ist. eine
stunde später bin ich noch immer ohne rat, sage:
in der theorie weiss ich über liebesdinge alles; prak-
tisch aber hab ich zwei linke herzen in meiner brust
nachts werde ich davon aufwachen, werde den er-
sten frost, draussen, wahrnehmen – ich kann ihn
hören, kann ihn riechen -, ich werde die traumbot-
schaft verstanden haben, dass ich mich dringend
kümmern muss. um mich. um meine beiden herzen
[ ich sollte … ]
Oktober 29th, 2008in der nacht rollen die panzer durch mein herz; wie-
der verlieren wir uns kurz vor dem erwachen. der
harte regen schlägt mit fäusten aufs dach, jedes
herabfallende blatt ist eine letzte mahnung: ich soll-
te ihr dieses eine mal noch schreiben. ja, ich weiss
(du, ich hab so grosse angst vor deinem schweigen)
[ c lebt ]
Oktober 28th, 2008
zwischen leben und sterben liegt oft nur eine
entscheidung. raumnehmend kreist der satz in
meinen gedanken. welch ein unsinn. zwischen
leben und sterben liegt doch einzig ein leben
wie konnten wir uns gegenseitig so täuschen?
es gibt nicht nur eine antwort, habe ich erneut
erfahren, und: wir dürfen uns nicht anmassen
einzugreifen, ohne zu verstehen
c lebt. der satz macht in mir ein echo, ruft farbig
von den hügeln des erinnerns herüber, wieder
und wieder und wieder, hinüber, zurück: c lebt
[ leichenteile ]
Oktober 24th, 2008
„… liegen zwischen berkhof und mellendorf leichen-
teile auf der fahrbahn …“
was???
gegen den lärm des auf touren kommenden motors
frage ich überlaut ins menschenleere. die frontschei-
be beschlägt sofort. ich drehe den schalter: das ge-
bläse röhrt. mühsam schiebt der wischer regenschlie-
ren von einer seite zur anderen. eine ampel zeigt rot
„mit regenschauern muss gerechnet werden,“ sagt
das radio, freundliche frauenstimme mittleren alters
augenblicke später stelle ich das auto am strassen-
rand ab. anwohnerparken, droht ein schild. in ge-
danken spucke ich aus, eile meinem arbeitsbeginn
entgegen, heute auswärts: in meinem schreibcafé
den träumen sinnend nachzulauschen und zu warten
worauf?
dass meine muse im lichten baumwollkleidchen her-
einschwebt und mich niederküsst; vor aller augen
dass der partisanenkrieger im sprengstoffkittel die
glastür eintritt und ein „gott vergelt’s“ zwischen die
morgenmüden tische wirft; glück gehabt. dass sich
in einer dieser zahlreichen bratwurstspelunken um
die ecke eine militante erwerbslosenselbsthilfe-ini-
tiative gründet, die alle arbeitszwangsverbreitungs-
argenturen schliessen will; ausnahmslos und sofort
ach ja …
aber erstmal schwebt programmgemäss die muse
herein, kuschelt sich direkt neben mich aufs pol-
sterbänkchen, schmiegt ihre unrasierte wange an
meine und spricht zu mir mit viel zu tiefer stimme:
hey peryton. träumst du?
schnipp. augen auf. neben meiner kaffeetasse hat
x. platz genommen. stimmt: wir waren verabredet
[ dreissig stück soldaten ]
Oktober 22nd, 2008
„74 000 Rehe, 50 000 Wildschweine, knapp
50 000 Stück Rotwild, 311 Mufflons und 1000
Stück Damwild wurden hessenweit im ver-
gangenen Jahr geschossen, überfahren oder
kamen aus anderen Gründen ums Leben“ (1)
so ist es zu lesen in der rhein-main-beilage der
frankfurter rundschau vom 21. oktober 2008
allerdings könnte ich auch formulieren, dass
diese auflistung an stückzahlen des todes, die
einen artikel über die angeblich vermehrte
nachfrage nach „wild“ – dem fleisch zum ver-
zehr ausgewählter, getöteter wildtiere – de-
koriert, von den meisten leserInnen glatt
überlesen, also nicht wahrgenommen wird
daneben das foto eines noch lebenden wild-
schweins in der kulisse eines herbstlichen wal-
des: „Landet öfter auf dem Teller: Wildschwein“
genug der kannibalen geschmacklosigkeiten;
drehen wir den spiess hergestellter wirklich-
keit in eine andere peinliche richtung um:
finden sie die „fehler“
„berlin. bei einem sprengstoffanschlag na-
he der nordafghanischen stadt kundus hat
ein selbstmordattentäter am montag zwei
stück bundeswehrsoldaten und fünf stück
in der nähe spielende kinder in den tod ge-
rissen. damit starben in afghanistan 30
stück deutsche soldaten.“ (2)
kein foto. keine bildunterschrift „öfter von
bomben zerrissen: soldat“
zwei meldungen vom tod. zwei meldungen
von der vorgeblichen notwendigkeit des tö-
tens. hier wie da haben die opfer kaum oder
keine überlebenschance: die kinder wie die
schweine
(1) – petra mies, printausgabe der frankfurter
rundschau, 21.10.2008, 64. jhg, nr. 246, d6
(bei der nachrecherche des artikels in der on-
line-ausgabe kommt angesichts der zum aus-
druck gebrachten sorge über preisverfall und
nachfragerückgang – „Wir haben und finden
zwar noch immer genügend Abnehmer (…)
Aber die Preise für Wildschwein-Fleisch sind
derzeit völlig im Keller“ – drängt sich der ver-
dacht der sublimen werbung auf, die hinter
einem vorgeblich informierenden zeitungs-
artikel verborgen ist)
(2) – steffen hebestreit, printausgabe der frank-
furter rundschau, 21.10.2008, titelseite
[ geh, finde den zitronenwal ]
Oktober 19th, 2008
„wenn ich dich brauche, bist du nicht zuhause. und
dann geht kein band ran. (das ist sicher das erste
mal, dass ich gern draufsprechen würde.)“
sekunden später ruft er an. ich jammere, er lauscht
– dann: du musst loslassen. und ich erzähle ihm von
meinem traum mit ihrem bruder x., von dem ich noch
nie träumte, und dem freund zu meiner rechten, der
plötzlich „ich würde gern die y. wiedersehen“ sagte
und meiner überraschung, als ich ihn das sagen hör-
te, und meiner überraschung, als ich mich seine wor-
te wiederholen hörte, im traum, denn ich dachte augen-
blicks, dass dies der falsche name, die falsche per-
son sei, von der wir jetzt sprachen und genau da, im
selben moment, schüttete der bruder – also x. – sei-
nen tee, der kalt und überflüssig geworden war, mit-
ten zwischen uns auf den tisch. klatschnass war ich
aufgewacht, rinnsale von schweiss in den kniekehlen
du siehst also, sage ich, dass ich loszulassen bemüht
bin, seit vielen jahren. es ist das wandern auf einem
schmalen grat: im grellen licht der tage kann ich mei-
ne balance halten. ich bitte dich, geh, finde den zi-
tronenwal. vielleicht kannst du mich dann verstehen
[ schönschreiben ]
Oktober 18th, 2008
weil die morgensonne über die stadt hereingefallen
ist wie ein unverhofftes wunder, wähle ich einen
der fensterplätze eines cafés, dessen gäste aus-
nahmslos älter sind, als das mobiliar an vergangen-
heit vorgeben will. einige von ihnen sind tatsächlich
noch am leben, werde ich später schreiben – oder
etwas ähnliches, denn es geht ums schöne schrei-
ben, um den freundlichen grusel beim hintuschen
der worte, es geht um das wachsende gefühl der
begeisterung für eine lang vermisste beschäfti-
gung, einer speziellen art zärtlicher fingerfertigkeit
eine gute wahl für ein vorhaben wie dieses, wer-
de ich formulieren und dabei auf die gerontophile
lokalität abzielen, dessen alltäglichkeit mir fast ge-
nauso lang zurückliegt, wie hier der letzte besuch:
zwei jahrzehnte. so werde ich es geschrieben ha-
ben oder ähnlich und es wird gelogen sein, ein we-
nig, weil es ja nicht ankommt, aufs detail, sondern
darauf, dass uns die lüge schön gelungen ist und
uns ans herz geht, das alt genug geworden ist
und zu trennen weiss das lied von seinem gesang
scan: schönschreiben
kiel, 17.10.2008
[ roll on, roll off, roll over ]
Oktober 16th, 2008
„Rechtspolitiker Haider war bei Unfall betrunken
Wien (dpa) – Der österreichische Rechtspopulist Jörg
Haider hat sich schwer angetrunken zu Tode gefah-
ren. Bei dem Toten seien 1,8 Promille Alkohol im Blut
festgestellt worden, bestätigte ein Sprecher Haiders
der österreichischen Nachrichtenagentur APA. Der
Chef der rechten Partei Bündnis Zukunft Österreich
und Kärntner Landeshauptmann hatte sich am frü-
hen Samstagmorgen in Klagenfurt mit seinem Dienst-
wagen mehrfach überschlagen. Der 58-Jährige war
sofort tot. Mit 142 Stundenkilometern fuhr doppelt so
schnell wie erlaubt.“ – © sueddeutsche.de (15.10.08)
zugegeben: als diese todesnachricht mir zu ohren
kam, wurde mir ganz blümerant zumute. „freie fahrt
für freie bürger!“ gröhlte es durch meinen gemeinen
sinn und „hoch auf dem gelben wagen“ schunkelte
mein innerstes fröhlich „nehm ich den doppelkorn!“
trauer? keine spur. eher bedauern angesichts der
grossen zahl an politikerInnen, die betrunken zu
schnell unterwegs sind und nicht an unverschämten
hindernissen hängenbleiben, die sich in den eiligen
weg gestellt haben … natürlich ist so ein tod tra-
gisch, wie jeder tod tragisch ist. aber in den zeiten
des krieges jeden tod zu betrauern, wäre gänzlich
unangemessen; das ist die pflicht der humanisten
in den zeiten des friedens. jörg haider aber war ein
soldat, ein kämpfer für die rechte sache, einer, der
wusste, was seine „freiheit“ für jene bedeutet, de-
nen er diese – an seinen rechtsradikalen werten de-
finierte – freiheit nicht zubilligte: den „tschuschn“
meine häme über das unverhoffte ende eines „der
aggressivsten Repräsentanten des bürgerlichen
Lagers, also des Lager der herrschenden Kapita-
listen-Klasse, der eine arbeiterfeindliche Politik mit
rassistischer Hetze kombiniert hat“ (1) ist ange-
messen angesichts wahnhafter „volkstrauer“ (2)
im österreichischen landesteil kärnten, dessen lan-
deshauptmann haider war, angesichts der tränen-
flut, die den „unerkannten austrofaschisten“ (3)
sauberwäscht zur legende
das macht auch lust auf mehr: das selbstgemachte
ende all jener, die wir sehnlichst wegwünschen, als
eine schnelle, eine billige lösung der dringlichsten
probleme, für – nein: gegen – die eine erlahmte linke
derzeit keine intellektuellen sprengkörper bereithält
roll on, roll off: das ‚papamobil‘ rast mit zweihundert
sachen die stufen zum portal des petersdoms hin-
auf, zersplittert an einer massiven steinsäule und
rutscht als scherbenwrack die stufen wieder hinab
roll over: ich atme auf, der vatikan singt, die kredite
platzen und wir gemeinen leute reden über kapital-
hilfen und stützungsmassnahmen, als ob wir das
börsengeschäft verstünden. verstanden haben wir
immerhin, dass immer dann, wenn es richtig brennt
– in deutschland, am wüsten untersten rand der ge-
sellschaft, oder in den steinigen wüsten afghani-
stans – der preis für diesel und benzin zu steigen
beginnt. oder er sinkt. hauptsache, wir fluchen und
wir zittern und rennen nach dem sonderangebot
die hauptsache, nämlich, ist: wir verstehen nichts
(1) – michael pröbsting, 14.10.2008 (www.linkezeitung.de)
(2) – florian festl, 15.10.2008 (www.focus.de)
(3) – robert menasse, 22.10.2008 (diepresse.com)
[ post an peryton ]
Oktober 15th, 2008
rotes laub liegt zwischen ihren worten; unge-
wöhnlich leise fallen sie mir aus dem briefum-
schlag entgegen, erzählen von der reise durch
ihr menschenland und machen mir am ende ei-
ne gänsehaut, wohlig, bis hinauf zum scheitel
[ amerika ]
Oktober 11th, 2008amerika, sagt sie
new york? sie nickt. zögert. reicht mir die hand
augen auf. herz klopft. draussen: tag; draus-
sen: herbst. herz klopft. amerika, denke ich
[ konzert in neumünster fällt aus! ]
Oktober 9th, 2008
weil ich zum singen zu krank bin, musste das kon-
zert in neumünster – am kommenden samstag im
jugendzentrum „ajz“ – kurzfristig abgesagt werden
aber es wurde bereits der ausweichtermin fest-
gelegt: 20. dezember 2008. bitte vormerken!!!
[ mayday mayday mayday ]
Oktober 3rd, 2008
das peryton-piratenschiff ist mit maschinenscha-
den liegengeblieben und wartet auf die reparatur
in einer geeigneten (bezahlbaren) werft; ein aus-
tauschmotor ist bereits gefunden. ohne meine ver-
lässlichen freunde wäre ich – mal wieder – verloren
aber die zeit läuft mir entgegen: der nächste auf-
tritt ist acht tage, eintausend kilometer entfernt
du schaffst das, du schaffst das, du schaffst das
hypnotisiere ich mich in den schlaf zurück, weil
ich viel zu früh erwacht bin, weil der tinnitus mir
hässlich ins ohr geschrien hat. nerven bewahren
[ vernissage: menschenbilder. peryton spielt ]
Oktober 2nd, 2008
donnerstag, 02. oktober 2008
vernissage christa dickmann „menschenbilder„
galerie in der caritas
seestrasse 44, ravensburg
beginn: 19:00 uhr
[ lass deinen mund. live ]
September 24th, 2008
da werfe ich euch ein lied hin, ohne langes er-
klären; es ist ein grauer tag (keiner zum reden)
„lass deinen mund“ (live am 22.08.2008; 4:41min)
(livetechnik & aufnahme: markus aschenbrenner)
(mp3; 6,3mb) (ogg; 4,4mb)
[ der letzte sommer ]
September 22nd, 2008
rücklings in den himmel blinzelnd, augen geschlos-
sen; das heisst: ich sehe in den himmel auf ohne zu
sehen. nahe ein leises schnauben, weiter fern der
rollende ruf der krähen, die in scharen … es ist un-
ser letzter sommer. ich will die bilder behalten wie
sein ganzes leben. irgendwie geht mit ihm eine ära
zuende, sagte sie, vorgestern. und heute muss ich
eine verantwortung tragen, die mir zu schwer ist
rücklings in den azurhimmel blinzelnd, augen ge-
schlossen; ich seh‘ keinen himmel. und weine doch
[ reisevorbereitungen. stuff ]
September 21st, 2008
das sind: winterreifen auf die vorderachse, neue saiten
für die konzertgitarren und – wie meist – ein geändertes
programm (denn ich spiele diesmal nicht unter bäumen)
welche saiten für welche gitarre? aber das ist doch nur
was für technik-freaks … na gut: „savarez nylon 520 f“
(harte flamenco-saiten mit umsponnener g-saite) für die
„peryton I“ (einzelmodell, gebaut 2004 von karl-heinz
neudel) und „knobloch actives double silver medium“ für
die „levin, modell 114“ (serien-nr. 351526, gebaut 1957)
so, damit sind die ungestellten fragen alle beantwortet
[ konzert in connewitz: 26.09.2008 ]
September 18th, 2008
freitag, 26. september 2008
„konzertlesung in der kulturwirtschaft waldfrieden„
bornaische strasse 56, 04277 leipzig
beginn: 20:00 uhr
[ midsummer crisis ]
September 17th, 2008
eine steife brise fegt durch die nassen gassen dieser
stadt, der feine regen fällt von überall, macht alles
grau; das rote licht der ampeln weist den weg, es
bündelt menschenschatten, hält sie fest – dir weist
es den weg: es ist soweit
anderthalb stufen raufgesprungen und du prallst zu-
rück: die tür bleibt zu. dein schreibcafé hat noch ge-
schlossen; noch nie kamst du so früh … blick zur uhr
das, auch das bringt dir das älterwerden: die nächte
werden kürzer, kühler, die träume sind früher aus-
geträumt, die gründe für den einsamen selbstbetrug
verbleichen, sie verlieren sich: es ist soweit
eine steife brise fegt durch die nassen gassen dieser
stadt, der feine regen fällt von überall, macht alles
grau; das rote licht der ampeln weist den weg, es
bündelt menschenschatten, hält sie fest, es klebt sie
fest zusammen – mir weist es den weg: es ist soweit
während ich die zeitung aufschlage, die zu lesen sich
nie lohnt – ausser du willst dich ärgern – während ich
diese zeitung aufschlage, habe ich jene radiostimmen
im ohr, von gestern oder vorgestern – wann genau ist
egal, es ist immer das gleiche schlimme, auf welchem
kanal ist gleichfalls egal, inzwischen nennen sie alles
„kultur“ – sie schoben sich die worte hin und her als
ob es ungeziemlich wär, es sei wohl besser, kamen
sie zum schluss, der deutschen bevölkerung müsse
erklärt werden, was der deutsche soldat in afghani-
stan mache, in einem krieg, der kein krieg sei
ich schlage also diese unerträgliche zeitung auf und
frage mich, ob du dich erinnerst an unsere träume, an
unsere gemeinsame zeit, an unsere versuche, neben-
einander zu gehen – und an unser scheitern – und ich
frage mich, ob dich diese unerträglichen alltäglich-
keiten ebenso – immer noch – zum widerstand her-
ausfordern; ja: es ist doch wieder soweit
eine steife brise fegt durch die nassen gassen dieser
hafenstadt, der feine regen fällt von überall, macht al-
les grau; das rote licht der ampeln weist den weg, es
bündelt menschenschatten, hält sie fest – dir weist es
den weg: es ist soweit
dort, wo die anderen stehen, musst du lang, da musst
du lang, trotz allem
(schliesslich hat die suche noch kein ende gefun-
den, oder? oder? ruf mich an, wenn du es besser
weisst; sag mir bescheid, wenn ich komplett da-
neben liege. dreh mich dann um, ja? ruf an, hörst
du? oder schreib mir. ja, schreib mir. endlich)