Archive for Februar 10th, 2009

[ peryton an euch ]

Dienstag, Februar 10th, 2009

die kapuze hochgezogen gegen diesen rück-
fall von winter, wagte ich einen seitenblick, ei-
ne leichte kopfdrehung gegen den wind, da
rammte sich mir so ein ding ins rechte auge:

zack!

in groben stücken flog der schnee, nasskalt
und ekelhaft. hey! mitten rein ins auge – so-
was nehme ich echt persönlich!! und stolper-
te geblendet über eine möchtegern-gross-
städtische strasse; nein, ich durchwatete ei-
ne flutrinne, überwand eine jegliche kanali-
sation verspottende schlamm-mure, meinem
arbeitscafé zu, meinem morgenasyl, das, be-
schloss ich, mein zuhause sei für die dauer
eines heissen, süssen sojamilch-kaffees. ja

damit wäre dieser morgen eigentlich erschöp-
fend, dem bilderhunger des durchschnittlichen
zeitungskonsumenten gemäss ausreichend
farbig beschrieben. ich könnte hier schliessen

wären da nicht die alltäglichen sorgen, die ü-
ber meine altersbedingt abnehmende sehlei-
stung
hinaus gehen, über das alltägliche zip-
perlein, das nervös in erscheinung tritt, wenn
ich mich den nachrichten der tagespolitik zu-
wende (beispielsweise der frau merkel, unse-
rer leider stimmgewaltigen ostquote im regie-
rungsamt, die nicht minder schlimm spricht, als
wenn sie – bitte! – schwiege); nein, es geht
um meine hände, um die finger, die ertauben

was tätet ihr, wäret ihr musikerInnen mit er-
lahmenden pfoten, die ihr instrument wenige
minuten nur schmerzfrei bespielen könnten?

die frage klingt absurd? nein, es ist real. ich
nehme eure (ernsten) vorschläge zu herzen

also an euch: wie wünscht ihr euch den pery-
ton, falls der nicht mehr gitarre spielen kann?