beerdigungen fallen um lebensbreite an geburtstagen
vorbei; wünsche zu nennen fällt mir schwer, so oder
so. als die orgel den ungeübten hälsen voraneilt, un-
erträglich einen halben schlag voraus, lehne ich mich
in der harten büsserbank zurück, breite meine arme
weit über die holzlehne aus, drücke mich fester an, um
choralen anbiederungen, amusikalischen jubelgesäng-
en so gut wie möglich auszuweichen; allein zu bleiben
auf meinem platz, da hinten in der allerletzten reihe
freiheit war ihm wichtig im leben, heisst es. am ende
treffen sich doch alle hier, mehr oder mehr weniger le-
bendig, mit dem anschaubaren, je stück fragwürdigen
vorteil, überlebt zu haben. man schielt dem nachbarn
und rätselt über wahrscheinlichkeiten: les jeux sont
faits. dann drückt der sarg auf uralten schultern, stol-
perndes larghetto über kiesknirschenden wegen. die
letzten meter des lebens im lichte einer unbestechlich
grellen sonne. erde, schäufelchenweise, blütenblätter
fallen in die grube hinterher, herzliches schweigen und
manch billige betroffenheit. einer winkt hölzern hinab;
den hebe ich aus der menge derer, die ich nicht zu mö-
gen entschieden habe, und stelle ihn auf die heimliche
seite der wenigen, für die ich noch singe. und bleibe