die halten tatsächlich ihre patriotenlappen
so aus den autofenstern, dass du aufpassen
musst, ihre heldenfäuste nicht zu beschädi-
gen, beim vorbeiziehn. denke ich und muss
meinen ekel unterdrücken beim anblick von
so viel deutschelndem wahn
dann: wie kommt’s, dass mir beim anblick
schäubles, auf der tribüne eines sportsta-
dions im rollstuhl hockend, in patriotischer
anteilnahme am sieg deutscher fussball-
panzer unmittelbar der gedanke ein-
schiesst: wenn den jetzt irgendwer schub-
sen tät … es täte mir nicht leid. schubs
was mich nachdenklich macht. betroffen. sol-
te ich tatsächlich ein aggressionspotential
besitzen, das auf anzeichen von deutschtü-
melei und militarismus hin ausgelöst wird?
am rande meines gesichtsfeldes nehme ich
eine person war, die einen moment lang in
ihrer bewegung verharrt, sich bückt, dann
weiterläuft. ein moment der irritation inmit-
ten eines menschenstroms. mir bleibt die zeit
stehen, als ich sie zu erkennen glaube; und
finde kaum zurück in die gegenwart, als ich
meinen irrtum einsehe. die grüne ampel gibt
den weg frei, ich gebe gas. vorbei an lum-
penschwenkern, die leiser geworden sind