so malen wir beide die schatten; was uns entgleiten
muss, was uns dazwischen liegt, was immer sich ent-
zieht. du malst mit wort und klang, ich nehme wasser
und farben. war es je anders? so malen wir schatten
und wieder habe ich uns gesucht, habe alte gräber
aufgerissen, totenreden nachgehört im hinterkopf
… es tut uns nicht gut. nicht das verstecken, nicht
das erinnern, nicht die angst, die ich riechen kann
und schmecken; meine angst endgültig zu verlieren
schattenmalerin, du. sagst: lass mich liegen. ich zie-
he eine silberne wolke vor deinen mond, liebste, und
erfinde dir eine nacht in dur und moll, hell und dunkel