„… liegen zwischen berkhof und mellendorf leichen-
teile auf der fahrbahn …“
was???
gegen den lärm des auf touren kommenden motors
frage ich überlaut ins menschenleere. die frontschei-
be beschlägt sofort. ich drehe den schalter: das ge-
bläse röhrt. mühsam schiebt der wischer regenschlie-
ren von einer seite zur anderen. eine ampel zeigt rot
„mit regenschauern muss gerechnet werden,“ sagt
das radio, freundliche frauenstimme mittleren alters
augenblicke später stelle ich das auto am strassen-
rand ab. anwohnerparken, droht ein schild. in ge-
danken spucke ich aus, eile meinem arbeitsbeginn
entgegen, heute auswärts: in meinem schreibcafé
den träumen sinnend nachzulauschen und zu warten
worauf?
dass meine muse im lichten baumwollkleidchen her-
einschwebt und mich niederküsst; vor aller augen
dass der partisanenkrieger im sprengstoffkittel die
glastür eintritt und ein „gott vergelt’s“ zwischen die
morgenmüden tische wirft; glück gehabt. dass sich
in einer dieser zahlreichen bratwurstspelunken um
die ecke eine militante erwerbslosenselbsthilfe-ini-
tiative gründet, die alle arbeitszwangsverbreitungs-
argenturen schliessen will; ausnahmslos und sofort
ach ja …
aber erstmal schwebt programmgemäss die muse
herein, kuschelt sich direkt neben mich aufs pol-
sterbänkchen, schmiegt ihre unrasierte wange an
meine und spricht zu mir mit viel zu tiefer stimme:
hey peryton. träumst du?
schnipp. augen auf. neben meiner kaffeetasse hat
x. platz genommen. stimmt: wir waren verabredet