„malen sie ihr erstes problembild“
taub sind meine hände, sie halten mein gesicht. das
weiss des papiers starrt mich an. die unterhaltungen
der anderen, ihre geräusche der betriebsamkeit, das
klappern und klirren ihrer pinsel in den wassergefäs-
sen macht mich bald wahnsinnig. doch dann: ein ro-
ter kreis. ein tunnel. ein glühender planet, azentrisch
in schwarzer unendlichkeit hängend. nach dem trock-
nen erscheint der flächige grund nur noch unregel-
mässig grau, zu den rändern hin ausgefranst, heller
– sie haben eine interessante form hineingemalt, dort
oben, sehen sie? beinahe wie ein engel. (eine stimme
aus der gruppe: oh ja, eine fee!)
– es sollte komplett schwarz werden; aber die zeit
hat nicht gereicht zum fertigpinseln
– es kommt nicht immer auf das bewusst hingemalte
an; machmal passiert so etwas unbewusst
tatsächlich: da, rechts oben; eine wässrige kontur
ist zu erkennen, ein phantomhaftes schemen, elfen-
gleich eine frauengestalt. gleichwohl: ich male keine
‚engel‘. zwei, drei sätze gehen hin und her, erwide-
rungen, mutmassungen; aber (auch) dieses problem
bleibt unaufgelöst. die stunde ist um