du fragtest nach morgen? also nach heute. heute – nach-
her, gleich, eigentlich sofort – fahre ich gen norden. und
zwar, sobald ich meine wäsche sortiert und im auto ver-
staut hab, neben zwei gitarren, laptop, scanner und tau-
send unnötigen dingen, die ich den winter über zu brau-
chen glaube. ab ende dieses monats wohne ich in einer
klinik, um unter anderem meinem tinnitus auf den leib zu
rücken, der mir meine ganze musik aus dem kopf spült;
da ist nur noch lärm drin, keine melodien und keine träu-
me mehr. weil musik und träume mein leben (und eben
meine arbeit) sind, muss ich was dagegen tun, bevor ich
komplett durchdrehe. tja; das alles mach ich. mehr nicht
aber ich werd dann und wann in einem internetcafé sitz-
en, werde (hoffentlich) den einen oder anderen blogtext
schreiben und – ach ja: die treue, alte kamera ist natür-
lich wie immer auch dabei – neue fotos ins netz stellen
… du kannst übrigens nicht wissen, dass darmstadt eine
meiner liebsten städte ist. auch wenn ich nur ganz selten
dort bin; und wenn, dann spaziere ich über die rosenhö-
he und setze mich zum träumen unter kahlen rosenstök-
ken auf die steinernen treppenstufen, neben den modrig
duftenden lavendel vom vergangenen jahr
so. jetzt rennt die letzte zeit mir weg und reicht nur noch
für einen schnellen, aber lieben gruss an dich. versproch-
en: wir hören wieder – lesend – voneinander. peryton