Archive for Mai, 2007

[ die achseln der blöden. an christian klar ]

Dienstag, Mai 8th, 2007

in la république française entschied ein mehrheitsvotum für
‚kärcherisieren‘ als neudemokratische möglichkeit zur lösung
brennender fragen, in brd wird überhaupt entschieden, dass
die alten mächte ohne gnade sind und ihre macht behalten. es
wird eben so lange weitermarschiert, wie das schweigen anhält

dabei wäre es allerhöchste zeit für freiheit, denke ich und
singe davon, am rande der einkaufsstrassen, wo pomadierte
jungs sich in wortklammem spott verstammeln, um sich vor
girlies gross zu tun, die nuttiger getakelt sind als ihre aldi-
mütter, sobald sie meiner angesichtig sind – ich kenne das
schon. in manchen städten ist dies phänomen ein starkes

wenn die debile zukunft so an mir vorüberzieht, hilft nur der
lange ton, der wohlklingende schrei, damit ich nicht einatmen
muss den gärgeruch in den achseln der kleinen und der blöden

die welt ist nicht besser geworden, christian, in der zeit nach
den bomben und nicht schlauer; hans-martin schleyer, der
faschist, ist nicht getötet, sondern lebt. auch da hat der staat

gesiegt


[ anders, schreibe ich ]

Montag, Mai 7th, 2007


 


obwohl ich wieder ‚hier‘ bin, habe ich das gefühl, nur halb zu
sein. zu viel gereist und zu weit, in der letzten zeit; ich kam
mir nicht mehr hinterher. mehr ruhe braucht der frühling
für mich. oder war es anders herum?

schreibe ich und fühle die müdigkeit stärker als zuvor. das
ist nicht die nacht, da draussen, nicht der leise regen; end-
lich fällt er, weich fällt er. ich wünschte, es wäre schnee in
der stille vergangener winter
 

foto: kiel, 03. mai 2007
aufnahme: svenne


[ zwischenlandung ]

Freitag, Mai 4th, 2007

angekommen. alten notenkram heraussuchen, auf taug-
lichkeit prüfen, wieder untergraben. singen. so tun, als
ob das leben normal sei. raps. es riecht nach raps, grün-
gelb, aufdringlich. und freunde drohen mit gemütlichkeit


[ frühling(s) wahnsinn II ]

Mittwoch, Mai 2nd, 2007

es bleiben nur fetzen übrig, nach dem erwachen, meiner
klarsten zeit. natürlich gäbe es eine menge zu schreiben
über die irren der zeit; mir steht der eigene wahnsinn im
weg. auch: die farben des frühlings, die ich in schwarz-
weiss zu fotographieren versuche, weil sie anders nicht
zu ertragen sind. und jeder tag ohne regen frisst ein stück
vom glück; wer kann stets daran denken ohne bedrückung?