staphylea pinnata, sage ich, die pimpernuss
– ist das nicht ein wahnsinnsstrauch? wir
rennen fast den schmalen weg hinauf, holz-
gesäumte stufen, um noch die letzte abend-
sonne zu geniessen, oben auf der burg
vor über zwanzig jahren war ich zum letzten
mal hier. unten am berg startet der motor
eines ps-starken motorrads. an den mauern
klammert sich der mauerfarn fest, eingebet-
tet in dichte polster von moos. ich nehme
einen langen zug, am himmel zieht ein flug-
zeug seine silberne furche, die vergeht
im nachbarort, sagt er, wohnt die s., die kam
im nachtdienst vorbei, als ich gerade einge-
schlafen war, steckte ihren kopf unter meine
decke und … fällt einem dazu noch was ein?
nein, sage ich lautlos. längs des weges blü-
hen die pimpernuss, die teufelskralle, der a-
ronstab, dessen lanzenförmiges blatt a. spä-
ter kauen wird, auf meine teuflischen rat hin
um ihn nie wieder zu vergessen. ein wenig
kauen, sage ich, aber gleich wieder ausspuk-
ken – ein totsicheres bestimmungsmerkmal
und dann lache ich mich weg, als er schrei-
end und fluchend versucht, das anhalten-
de stechen auf seiner zungenspitze weg-
zukratzen. was er nicht wusste: vor etwa
zwanzig jahren gab es an dieser stelle ein
solches ereignis schon einmal …