wie oft werden uns die türen geöffnet
schlurfen wir mit schmutzigen sohlen
über rote teppiche, neben den paravan
spuckend, hinter dem das unberührte
fiebert, die herzstücke unserer kind
heit achtlos vom fenstersims nehmend
nichts ahnend, nichts wissend, achtlos
und mit groben händen eine neue spur
in den staub ziehend
ohne gruss verlassen wir die gärten der
sehnsucht, im vorübergehen ein schnek
kenhaus pflückend, zur erinnerung, das
in den manteltaschen ohne nachhall
brechen wird wie die erste
liebe
wie oft sind wir die räuber einer ganzen
zeit. und hinter dem paravan weint deine
puppe mit dem porzellangesicht tränen
los dem abschied entgegen
foto: tangermünde, 26. märz 2005
weitere fotos aus der reihe ‚carpe diem‘:
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