wellen treiben im fluss, wie
wellen treiben, vom kali
krustig, braun von versunkenen
ufern. in ihren schatten wohnen
zerborstene häuser. hier
fühle ich mich wohl
wie hingeworfen, achtlos
nachtschatten gleich den
wellen
–
frühe inventur im ersten
licht, denk doch: kein tag
ohne dich. denkschatten
schreckenschatten
mauerschatten. hier
fühle ich mich wohl
hingeworfen, angekommen
wartend, gleich der nacht, dem
ufer, der brücke auf einen schritt
hinüber, um komplett zu werden, eins
eins im klang oder
wie mein regen, der
an deine fenster schlägt
hilflos, aber stet
–
zerborstene häuser warten
an unseren ufern, wartend
wartend. ziegel entfallen müden
augenhöhlen und zerspringen; höre
: mit einem seufzen
ja. sie weinen
foto: magdeburg, 24. märz 2005