Archive for 2005

[ als ich bei dir war ]

Donnerstag, März 3rd, 2005

peter griggs gab mir gestern eine aufnahme, vor einem
monat als grundlage für proben bei ihm eingespielt

etwas für liebhaberInnen: aufgenommen in peters
arbeitszimmer, nur stimme und karl-heinz-neudel-gitarre
(modell ‚peryton I‘), mit handygeräusch am anfang, gänz-
lich ohne weitere bearbeitungen: peryton pur

‚als ich bei dir war‘ (03-02-2005) (ogg; 6,9mb)

[ lass vorüberziehn ]

Dienstag, März 1st, 2005

ich bin in eile. aber die zeit muss reichen für das für
heute versprochene (mit einem gruss an dich, julia
und einem dankeschön für deinen lieben gästebuch-
eintrag)

‚lass vorüberziehn‘ (konzept / premix) (ogg; 3,8mb)

… und wer mich heute noch sehen will, muss mich auf
der autobahn überholen. mehr ist einfach nicht drin


[ advent – oder: dann kann ich bleiben ]

Montag, Februar 28th, 2005

– georg und daniel –
 

damit die zeit bis zum erscheinen der cd verkürzt
wird, damit das dauernde genörgel ein paar momente
lang leiser wird (‚wann kommt sie denn endlich raus?‘
– jajajaaaa!!) und damit ihr seht, dass die arbeit an
der neuen cd vorangeht, gibt es ab heute und in den
kommenden wochen einige peryton-hörhäppchen

die neuen titel geben einen ersten eindruck; schnell
zusammengestellt, vorläufiges konzept. eben zum
hineinschnuppern: so, etwa, wird ‚die neue‘ klingen …

‚dann kann ich bleiben‘ (konzept/premix) (ogg; 5,2mb)

(… und hier geht’s zum text …)
 

originalfoto: thomas vallentin©
‚caféte‘, magdeburg, 11. märz 2004


[ wenn ich erwache, bist du fort ]

Sonntag, Februar 27th, 2005

ich träum nicht mehr von dir, hat sie
gesagt und zwischen uns stand diese
leere, die verzweifeln lässt und liess
– es war wie damals

keine träume mehr, bitte

aber die morgensonne strich warm
über den schnee. alles wie damals


[ mauerfarben ]

Sonntag, Februar 20th, 2005

– one through one –
 

one through one, hindurchgeschaut, vorbei: mauer-
farben. es sind nicht fragen, die mich quälen, es ist
dies schweigen, das erinnerungen tonlos macht. film
ohne farben: wo gelebt und wann? ‚warum‘ will
niemand fragen; ich, für meinen teil weiss: un-
romantisch war’s, gewiss. coitus interruptus, siebter
treffer: ich

one through one, vorbei geschaut, hindurch: bitte-
schön, was bleibt, wenn auf den punkt geschaut wird?
ja. wir fragen lieber nicht; zu deprimierend ist das
leben aller nachbarn, falls wir nicht weiter schaun, als
nur auf den moment, da sie die ausgangstür des
supermarkts passieren, elektrisch auf- und zuge-
schoben, hinauskomplimentierend ohne laut: die
nächsten bitte! früher, ja früher schwangen türen
auf und zu mit schellen oder glockenklang

one through one, angeschaut, selten, zu selten, ja;
sofern die fragen sich verschweigen, fällt uns das
schauen leichter, dran vorbei. es stellen sich die
fragen nicht – die wir vergessen, wie den ersten
blick, das erste zittern und den ersten herbst, den
wir begrüssten, als vereinsamende zeit – vorgegeben:
wir müssen uns ertauben. der morgen wirft den
vorwurfsmantel über und besetzt das bad, der
abend zieht zurück sich in empfindlichkeit; es ist ein
vorurteil, dass nur die frauen litten, an unpässlich-
keiten aller art, an sehnsucht, die in bitterkeit
heranwächst zum skorpion, der sich den stachel
selbst eintieft: ich werde alt und räche mich
an dir, geliebte

one through one, nun bin ich scheissenalt und traue
langsam mich, auch morgens in die augen mir zu
schaun; es hat doch seine zeit gebraucht, bis ich
gelernt, bis ich verstanden habe, was trotz aller
salti unveränderbar, auch nicht durch flucht in wilde
phantasien, durch namensgebung nicht, durch hin-
gerückte ohren nicht, nicht andre lebenslügen, nicht
in vivo, jedenfalls: das eigne sein. die nase, die der
vaters gleicht – verflucht, das alte stück! – verliert an
wirkung, irgendwann; ich mag sie, weil sie nicht mehr
wegzuwünschen ist. das klingt banal? es ist. ich
mag den grauen nachbarn, wie er durch die türe
schleppt, an seinen tüten hängt, die stöckelsohle an
der strassenkante bricht – ich nehme seine alltags-
abenteuer als die meinen und freue mich am altern
deiner augen, die ich liebe, mehr und mehr; ein
wenig, glaube ich, auch um des alterns wegen
 

foto: heidelberg, 30. januar 2005


[ relationen / genua – albino feat. nemo & peryton ]

Freitag, Februar 18th, 2005

ein vorgeschmack auf albinos release-party, die heute
abend in kiel steigt, zum (na klar!) kostenlosen download

‚relationen / genua‘ (ogg; 4,4mb)

‚relationen / genua‘ wurde im vergangenen herbst in der
couchzone (kiel) aufgenommen. der titel ist eine gemein-
schaftsproduktion von albino (matthias albrecht – text) &
peryton (georg hemprich – text) & nemo (björn högsdal –
musik + text)


[ loop ]

Donnerstag, Februar 17th, 2005

ein salto in der nacht, ein abschied
nachgeträumt, der im fernen liegt, der
niemals so gewesen ist, in den traum
gesetzt, in die unbekannte stadt. nein
sag ich, ich will es nicht, nicht wieder
nicht immer wieder. ich weine nicht
ich sterbe nicht; all das war früher

ein sonnenwarmer hang zum fluss hin-
ab, der sandweg, den es nirgends gibt
granit und kalk, lavendel: wir werden
hier niemals zu zweit, gemeinsam sein

der morgen bringt das kalte wissen:
den schnee zeigt er, den nächtens
hingeworfenen, die harten tage, wege
voller schmerz. ich weine nicht. ich
sterbe nicht; all das war früher

originalfoto: leipzig, mai 2001
copyrights: cosima fuchs © 2005

[ privat exhibition ]

Mittwoch, Februar 16th, 2005

– one –
 

– chapter one: one –
geschnappt und gefärbt

– chapter two: to –
’schau mal: die sonne lächelt, der schnee weint sich
wech vor glück und die vögeleins üben schon singen
… alles wieda guttt???‘

– chapter three: from –
‚was alles andere angeht, mach dir keine Gedanken‘

– chapter four: about –
ein ende

– chapter five: forwarded (to remember) –
‚Du siehst da beinahe
so glücklich aus
wie der Kater‘
 

foto: heidelberg, 30. januar 2005


[ planestopping ]

Dienstag, Februar 15th, 2005

– oder – [ in deutschland fliegen keine steine, nein ]

nein, in deutschland fliegen keine steine, nein – in deutschland lässt mann steinigen: mann schiebt ab. schöbe ab, wenn da nicht ein flugzeugpilot sich weigerte, seine fracht, das schandopfer mittelalterlicher moral, zur hinrichtung zu bringen

zahra kameli sollte nach dem willen des ‚bundesamtes für migration und flüchtlinge‘ sowie der niedersächsischen landesregierung am 10. februar 2005 in den iran abgeschoben werden, wo ihr wegen konvertierung zum christlichen glauben sowie ehebruchs die steinigung droht

wir ziehen daraus die drei nachfolgenden erkenntnisse

erstens: piloten können abschiebungen verhindern

zweitens: ziviler ungehorsam ist ein legitimes, ein notwendiges mittel, um staatsgewalt zu brechen. auch in deutschland

drittens: sexismus und geschlechtsspezifische verfolgung finden überall statt. selbstverständlich und unverhohlen auch in fünftausend-neonazis-können-in-dresden-paradieren-land

=> weitere informationen zu zahra kameli


[ münchen, dresden & the christi heavensgates ]

Montag, Februar 14th, 2005

– oder – [ the last days ]

deeskalation durch stärke„, das heisst: viertausend staatlich geprüfte gewalttäterInnen hauen ohne hemmung – aber auf befehl – jenen aufs maul, die demonstrieren wollen gegen die sogenannte ’sicherheitskonferenz‘. es kamen achttausend, um sich schlagen zu lassen, mit beispielloser brutalität, so wird gesagt. so wird es gesagt, weil vermutlich schon vergessen ist, was nicht nur in münchen normal

aufmarsch von fünftausend neonazis in dresden. phönix präsentiert mit neuem stolz sein braunes gefieder. auferstanden, aus der asche, ist er wieder zuhause

… während im entlaubten central park unter duschvorhängen flaniert wird: plaste-kunstgenuss nach christo-art. ein flop in agent orange


[ … ]

Sonntag, Februar 13th, 2005

schnee schlägt vertikal die stadt
morgen-, mittag-, abendwintergrau
dass ich lauter heule als der wind: nicht

das kann nicht mein zuhause sein. und doch
bin ich noch immer nicht geflohen, noch
so warte ich auf antwort, könnte sagen: hoffend
bitte; aber er schlägt vertikal, der schnee

die panther schweigen schwarz, gerollt
verborgen. ich weiss nicht
wo ich suchen kann, noch was


[ rosenhöhe III ]

Donnerstag, Februar 10th, 2005

gegen die wühlnasen der wilden schweine
bitten sie die pforten geschlossen zu halten; aber
ich kann sie verstehen: diese gebügelte ordnung
ist nicht zu ertragen

(darmstadt, 13. oktober 2004)


[ an diesem tag ]

Mittwoch, Februar 9th, 2005

alle worte sind gesprochen, an einem
solchen tag, alle melodien verebbt, den
bleichen wolkenwimpeln gleich, dem
wintersonnenlicht, sind leergesungen
wie die letzten amseln, sind fortgezogen
mit den krähen fort, gen nord
sind ausgetauscht, verstummt

es flüstert, kommt zum schweigen, was
gelebt, gelacht, es fällt in grauen kreiseln
zwischen pflastersteine, es steht in schat-
ten, wandert um die ecken, mit der uhr, es
weint sich warm, es weint sich tränenleer
an einem solchen tag, ausgetränt, ver-
stummt

der mond ist fort, schlägt einen garderoben-
haken durch das all, an dem dein blick verlo-
ren hin, vor jahren schon, erwacht und nach-
gesonnen, wie es klang, wie es sang, wohin
es ging, was nie gewesen war und doch, und
doch: ausgelauscht, verstummt

alle worte sind in solcher nacht gesprochen
ausgegossen, ausgeklungen, ausgeweint
vergessen

erst wenn dies lied sich selber singt, kann
ich zufrieden sein. der wandel wandelt sich
wie je; es ist so abgedroschen, doch es
kommt, es muss der tag – bei licht besehen –
muss der tag entscheiden

es muss der tag entscheiden, ob die nacht
zuende ist, besiegt, denn erst wenn dieses
lied sich selber singt, kann ich zufrieden sein
kann ich zufrieden sein

wenn alle worte aussprochen, ausgegossen
sind ausgeklungen, ausgeweint, vergessen
und befreit

dann kann ich bleiben

nachtrag (14. februar 2005)

am vergangenen samstag (12. februar) spielten wir
in den ‚raisdorfer honky-studios‘ diesen text
unter dem titel ‚dann kann ich bleiben‘ ein


[ unerwünschter gast ]

Dienstag, Februar 8th, 2005

manche webseite sollte ich besser nicht besuchen. gestern: ‚vegan-central‘. in der mitte der startseite prangt einer jener unhistorischen holocaust-vergleiche, die die tierrechtsarbeit in der letzten zeit mindestens ebenso stark belastet haben, wie die offene integration der totalitären sekte ‚universelles leben‘ in vorgeblich linken tierbefreiungs- und tierschutzstrukturen. natürlich reizte das zu einem eintrag in das gästebuch … der natürlich nicht freigeschaltet wurde. auf meine nachfrage hin wurde im gästebuch öffentlich als grund genannt, es sein „geistiger Zustand, der aufgrund seiner unendlichen Armseeligkeit und Dummheit nicht mit unseren Richtlinien harmonierte“

mein ‚dankeschön‘ an dich, „Frank aus Eisenach“ für diese mutige äusserung. sie kommt eben immer wieder farbig daher, die sprache der weisen … °

zum inkenntnissetzen der mitlesenden nachfolgend mein bei ‚vegan-central‘ zensierter gästebucheintrag

soso, ihr macht also tatsächlich schamlos weiter mit eurer unterstützung des ‚kz-vergleichs‘ der unsäglichen peta-kampagne „der holocaust auf ihrem teller“?

ich bin verblüfft, wie beharrlich ihr seid: die vielfältige kritik an dieser kampagne, die kritik der linken, antfaschistisch ausgerichteten tierrechtlerInnen (doch doch, es gibt davon welche!) ist also an euch ohne die spur einer einsicht vorübergegangen

ein direktlink auf eurer startseite führt zu ‚massenvernichtung.info‘ und dort lese ich „Kritiker der PETA-Ausstellung sind sich darin einig, dass Tierrechtsthemen in der Sache selbst gerechtfertigt sind und dass auch die Kampagne als solche ‚legitim‘ und ‚gerechtfertigt‘ ist“

nein, dem widerspreche ich entschieden: ich bin einer jener kritikerInnen, die am entstehen des peta-kritischen textes beteiligt waren; an dieser kampagne ist nichts ‚legitim‘ und nichts ‚gerechtfertigt‘

diese kampagne stellt keinen beitrag zu einer sinnvollen, auch für aussenstehende nachvollziehbaren tierrechtsdebatte dar; sie ist eine form kontraproduktiver polemik, die historische bezüge in gefährlicher weise verwischt

die peta-kampagne und die form der (auch eurer!) unterstützung brachte die sogenannte tierrechtsszene erneut in den geruch, politisch rechts orientiert zu sein. auch ich unterstelle der peta-kampagne „der holocaust auf ihrem teller“ und ihren beharrlichen unterstützerinnen eine derartige politische nähe – abgeleitet allein schon aus der tatsache, wie in den genannten kreisen mit kritik umgegangen wurde

so lange sich eine totalitäre sekte (gemeint: ‚universelles leben‘) sowie ‚rechte‘ ungehemmt, von euch unangegriffen als ‚tierrechtlerInnen‘ bezeichnen dürfen, bleibt den antihierarchischen linken leider noch viel schmutz- und aufklärungsarbeit, bis alle begrifflichkeiten neu geklärt, die definitorischen grenzen neu gezogen sind, bis effektive tierrechtsarbeit wieder möglich wird

[ postscriptum: ‚armseeligkeit‘ ]
dieses ps ist nur für dich, du ‚frank aus eisenach‘

natürlich habe ich mich fast eingenässt, als ich deine ‚armseeligkeit‘ lesen durfte – das liegt sprachlich quasi auf der hand. sobald ich wieder zu normalen handlungen in der lage war, die tränen getrocknet, habe ich ein wenig ‚gegoogelt‘, um nachzuschaun, was deiner wortwahl kameradInnen so schreiben … und siehe da, haha! aber ich gestehe, das folgende zitat ist unfair, tendenziös, unter der gürtellinie, pfui, sozusagen, ich weiss: einfach gemein

„Richie88 schrieb am 18.04.2004 14:51
stellt euch vor das is mein Gebutsjahr!Ja ich bin ein fast sechzehnjähriger Realist,der euch zeigt dass ihr nich mit der wahrheit umgehen könnt!Ich habe keinerlei rechtsradikale absichten,aber da sieht man mal wieder eure armseeligkeit! Schwach dieser Versuch von den eigenen Dummheiten abzulenken!“

… nicht wahr? du hast es nicht verstanden?

eh klar


[ ne tirez pas! ]

Montag, Februar 7th, 2005

– oder – [ kampagne ‚aubonne-brücke‘ – der kampf geht weiter ]

sie gehen in die nächste runde, die juristischen auseinandersetzungen um die strassenblockade bei aubonne, bei der im juni 2003, im rahmen der kämpfe um den sogenannten g8-gipfel in evian durch das vorgehen der polizei ein gewaltfreier aktivist lebensgefährlich verletzt wurde, eine aktivistin in todesgefahr geriet

[ musik-link peryton: ’ne tirez pas!‘ ]

martin shaw und gesine wenzel erheben einspruch gegen das gebaren des untersuchungsrichters, der das verhalten der polizei herunterspielte. sie fordern in ihrem 23 seiten langen einspruch u.a. disziplinarmassnahmen gegen die beteiligten polizisten, schadensersatz für die erlittenen leiden, eine weitere untersuchung und politische konsequenzen aus dem generellen anstieg der repression gegen politisch oppositionelle

das gericht akzeptierte ihre berufung und widerrief die entscheidung des untersuchungsrichters jacques antenen. der zu dem urteil gekommen war, dass eine anklage der polizei nicht begründbar sei, die schuld für den vorfall läge allein in der waghalsigkeit der aktivistInnen. das tribunal d’accusation du canton de vaud hat nun jedoch erklärt, dass die untersuchung „ausreichend beweise für eine gerechtfertigte anklage“ auf fahrlässiger leichter und schwerer körperverletzung gegen michael deiss und claude poget gebracht hätte

bisher war nur gegen m. deiss, den schaffhausener polizisten, der das seil durchgeschnitten hatte, eine strafrechtliche untersuchung eingeleitet worden. nun würdigte das gericht die bedenken der aktivistInnen und erklärte, claude poget, der einsatzleiter auf der brücke „hätte eigentlich als belastet verhört werden müssen.“

die aktivisten bleiben skeptisch. „wir sind natürlich sehr zufrieden mit dieser entscheidung, aber wir bezweifeln, dass das justizsystem wirklich versucht, die wahrheit herauszufinden“, so martin shaw

der abgeordnete des kantonsparlaments yvan rytz reichte eine parlamentarische anfrage an die regierung des kantons waadt ein. er erklärt:“ die regierung kann sich ihrer verantwortung in diesem fall nicht entziehen. der einsatzleiter auf der brücke missachtete offizielle anordnungen und es ist pflicht der regierung, dieses versagen zu ahnden. zudem müssen sie uns darüber in kenntnis setzen, inwiefern die polizei in bezug auf verschiedene formen von protest ausgebildet wird. für uns ist offensichtlich, dass shaw und wenzel durch unsere polizei schweres leid zugefügt wurde und dass ein klares anrecht auf schadenersatz besteht.“ 29 parlamentarierInnen verschiedener parteien unterstützen diesen schritt offen mit ihrer unterschrift

(quelle)


[ dear edmund haferbeck … ]

Sonntag, Februar 6th, 2005

– oder – [ ‚beileid‘ zum politischen ableben eines ex-linken ]
 


unter dem betreff ‚kondolenz-anfrage‘ schickte ich am
01. februar 2005 folgende email an den in der deutschen
tierschutz- und tierrechtsszene aktiven und bekannten
‚rechtsberater‘ edmund haferbeck, in der ich ihn um
eine stellungnahme zu seinen derzeitigen beruflichen
und politischen aktivitäten bat

 
 

„hey edmund
 

deine post hat mich endlich via heidelberg erreicht. ich habe die sache von meiner seite aus abschliessend geklärt, so hoffe ich jedenfalls

aber was das klären betrifft, sag mir bitte: verstehe ich das richtig? dein brief kam direkt aus der stuttgarter zentrale der nicht erst seit ihrer unerträglichen werbekampagne ‚der holocaust auf ihrem teller‚ anrüchig gewordenen pseudo-tierrechts-kommerzgruppe peta, die ihr geld – vergleichbar mit der im linksbürgerlichen spektrum in anwartschaft zur heiligsprechung stehenden ökospenden-sammel-organisation greenpeace – durch das bewerben von (unterstellt!) gutgläubigen verdient, nein besser: eintreibt mit mehr als zweifelhaften mitteln?

dir ist bekannt, dass ich als mit-autor und mit-initiator an der im frühjahr 2004 öffentlich gemachten kritik an der peta-kampagne beteiligt war?

dir ist sicher bekannt, dass jürgen faulmann, als mitglied/vertreter des in wien beheimateten verein gegen tierfabriken (vgt österreich) gemeinsam mit diesem den sogenannten ‚tierrechtskongress 2002 in wien‘ veranstaltete, dem die nähe zur sekte universelles leben vorgeworfen wurde, wie auch die nähe zu rechtstoleranten gruppierungen?

dir ist fürderhin bekannt, dass jener jürgen faulmann im juni 2002 als ‚campaigner‘ zu peta wechselte und dort kampagnenleiter von ‚der holocaust auf ihrem teller‘ war?

die gerüchte vermelden, du wärest inzwischen zum rechtsberater der deutschen sektion von peta mutiert, du hättest dich einkaufen lassen, nein, mehr noch: es hätte dich dorthin gezogen, wo die hure euro mit dem pralleren hinterteil gewunken habe?

ich bin gespannt, edmund, nein, begierig darauf, dein dementi zu lesen, das meine befürchtung nimmt, du mögest unrettbar die seiten gewechselt haben“

[ 01.02.05 – 17:16 ]
 
 


nachtrag (06. februar 2005)

edmund haferbeck hat seine tätigkeit bei der deut-
schen sektion von peta bestätigt, verteidigt deren
kampagne ‚der holocaust auf ihrem teller‘, unterstellt
dem unterstützer der sekte universelles leben, jürgen
faulmann, absurderweise eine kritische haltung zu
eben dieser sekte, spielt die beziehungen zwischen
peta und universelles leben herunter und hat darüber
hinaus erklärt, als verteidiger von harald ullmann, dem
zweiten vorsitzenden von peta deutschland, in der
kampagnen-sache vor gericht aufzutreten
 


nachtrag II (07. februar 2005)

die rezension von charles pattersons buch ‚für die
tiere ist jeden tag treblinka‘
in der jungen welt vom
31. januar 2005 als aktueller beleg dafür, in welchem
masse ‚die rechte tierrechtsszene‘ aktiv daran beteiligt
ist, das anliegen einer aufgeklärten, linken tierrechts-
arbeit gegenüber einer ’normalen‘ öffentlichkeit zu dis-
kreditieren


[ ‚if you miss me in the back of the bus, you can’t find me nowhere‘ ] °

Samstag, Februar 5th, 2005

… mich, hingegen, werdet ihr dort finden können, morgen mittag, in hamburg:

workshop mit moshe zuckermann (II)

„von der aneignung der ’natürlichen dinge‘ zur ’solidarität mit den quälbaren körpern‘ – naturbeherrschungspostulat und tierbilder im klassischen marxismus und in der frankfurter schule – ein kritischer vergleich“ (veranstaltet von der ‚tan‘ tierrechts-aktion-nord)

° – songtitel von pete seeger


[ preisbewusst ]

Donnerstag, Februar 3rd, 2005


 

das angebot für kulturkundige und gewinn-
süchtige spielerInnen:

wer mir den richtigen comic-titel nennen kann
– an info@peryton.de geschickt -, hat schon
fast gewonnen. unter den richtigen innereuro-
päischen einsendungen verlose ich einen theater-
besuch, den der/die gewinnerIn gemeinsam mit
meiner werten nase erleben kann. das besondere
daran ist nicht meine nase, sondern dass das
ganze am wohnort des gewinners / der gewinnerin
stattfinden wird – oder, falls dort kein theater
vorhanden, am nächstmöglichen spielort

na, das ist doch was …?
 

abbildung: das wohlwollen der autoren wird
hoffnungsvoll vorausgesetzt
 


nachtrag (03. februar 2005)

die erste richtige lösung ist eingegangen – aus
süddeutschland. und die beschwerde, dass die
aufgabe viel zu schwer sei. aber dafür, dass ich
in der frohen hoffnung stehe, quer durch europa
reisen zu müssen, um mit einem fremden men-
schen ins theater zu gehen, darf die kirsche
doch ein wenig höher hängen, oder?

ich bitte also um weiteres engagement: jagt
mich durch die welt


[ katzenjammer ]

Montag, Januar 31st, 2005

hallo?
sprichst du noch?
vielleicht mit mir?
ach, bitte …
 

gestern bekam ich eine postkarte zurück, vor
jahren abgeschickt: film ab. es gehört gar nicht
hierher, eigentlich. hat nichts mit dir zu tun

aber es begleitet mich wie eine der vielen fra-
gen seitdem. tagtraum, tagschatten, winterbild


[ all together now ]

Freitag, Januar 28th, 2005


 

nein, keine
kneippkur, nein, keine rennwiese, sicher
nicht, auch keine urlaubsgegend, nicht für
mich, zumindest, nein; keine erste wahl und
nicht die letzte: da rasten wilde gänse, da
ziehen kraniche vorbei, da hängen tiefe
wolken neben pferdeköpfen
 

foto: all together now. 06. januar 2005