wer steine zwischen steinen sucht
im dürren lauf des flusses
wer in den gassen gassenschatten
das silbermoos in mauerfugen
die goldreseda findet auf der sonnenhalde, dort
vergessen, dort
im staub der serpentinen
wer magisch angezogen von der tür aus steinen
lässt doch verschlossen, schweigt
wer in ruinen träumt von lebendem
und lauscht vergangenem um schritt und schritt
dem lauf des mondes hinterher
dem zug der sommervögel
dem niedergang des eises nach, bevor
die steppen blühten
in jedem schritt vollzieht er alle schritte
in jedem wort das wissen seiner zeit
–
es dauert ewigkeiten: bricht
eine mauer nieder, reisst sie ein
lässt eisen treiben in den bächen
bis es fällt, zerstaubend
zwischen weit gereisten steinen
unter dieser haut
am grunde unseres meeres
treibt es unaufhaltsam
fort, dagegen und voran
foto: le rieutord
ganges, 30. august 2004