acryl auf papier, 27×22 cm, 10. juli 2010
Archive for the ‘uncategorized’ Category
[ alte talente ]
Dienstag, August 17th, 2010[ junge talente ]
Sonntag, August 15th, 2010[ am meer ]
Samstag, August 14th, 2010[ not available ]
Mittwoch, Juni 23rd, 2010
bin eben mal weg. nach dem sommer hören
– lesen – wir uns ganz bestimmt wieder
ich wünsche euch bis dahin eine gute zeit
[ definitionsrecht versus definitionsmacht ]
Freitag, Juni 18th, 2010
„weisst du, weiss ich?
wir werden vielleicht nie verstehn
warum der weg uns steinig ist
den alle andren gehn
so klug und leicht und gut“
(aus: „weisst du“ – peryton 2002)
– I –
meine biographie ist geprägt von frühkindlichen ge-
walterfahrungen unterschiedlichster art. sie wirken
auf mein leben bis heute ein – auf meine art zu füh-
len, zu denken, zu beobachten. sie begründen meine
heimatlosigkeit, meine persönliche und politische vor-
sicht, meine stets schwierigen persönlichen bindung-
en, meine zahlreichen körperlichen und seelischen
beeinträchtigungen. sie waren massgebend bei al-
len beruflichen entscheidungen wider den kommer-
ziellen erfolg. so bin ich ein erwachsenes opfer, über-
lebend, allzeit auf der hut
trotz dieser erfahrungen weiss ich heute: das opfer
darf anklagen aber nicht richten. das (be–) urteilen
steht nur den nicht–betroffenen zu – also jenen, die
mitfühlen, aber nicht mitleiden; das urteilen und rich-
ten liegt bei den nicht–befangenen
– II –
aus kieler linken kreisen heraus wurde die gemein-
same stellungnahme von albino und mir sowie die
spätere positionierung der „kieler initiative für tier-
befreiung“ (kit) zur forderung nach ausschluss der
hamburger „tierrechts aktion nord“ (tan) von den
letzten endes abgesagten „tierbefreiungstagen mai
2010“ zum anlass genommen, uns sämtlich als
„täterschützer“ zu diskriminieren
„Die Zeit von Ringelpietz mit Anfassen ist vorbei (…)
Fuck MC Albino & Peryton!“ riet ein u.a. im libertären
kieler projekt „li(e)ber anders“ ausliegendes flugblatt
nicht das flugblatt an sich, das ich inhaltlich eher
unbedeutend finde, sondern die tatsache, dass in
linken kreisen zu sexualisierter gewalt aufgerufen
werden darf – absurderweise in direkter verbindung
zu einer auseinandersetzung, die angeblich sexismus
und vergewaltigung zum zentralen thema machte (1)
– ohne einen einzigen widerspruch aus eben diesen
kreisen politischer moralwächterInnen. alles sexist-
Innen, oder was? alles täterschützerInnen? oder
sind sie nur unsensibel im umgang miteinander, min-
destens aber im gebrauch ihrer sprache?
der aufruf „fuck peryton“ hat mich mehr verletzt als
die nicht wenigen mir persönlich dargebrachten
versteckten oder offenen gewaltandrohungen, die
ich als reflexhafte, emotionale abwehrreaktionen
jener verstehe, die sich von unserer stellungnahme
angegriffen fühlten
– III –
nach wie vor bin ich der meinung, dass eine zwölf
jahre zurückliegende sexuelle grenzüberschreitung
in hamburg und die rolle der tan in der seit 10 jah-
ren darüber geführten debatte bis heute instrumen-
talisiert wird. diese instrumentalisierung erfolgt/er-
folgte damals wie heute weder im interesse der be-
troffenen frau, noch im interesse einer konstrukti-
ven auseinandersetzung über prävention sexueller
gewalt und den umgang mit gewalttätigen bzw.
gewalttätig gewordenen personen
– IV –
jeder einzelne gewalttätige übergriff ist ein indivi-
dueller akt. nein, es gibt – möglicherweise mit aus-
nahme von gewalt im rahmen von kriegshandlungen –
keine rechtfertigung für pauschale (vor–) urteile. vor
einer urteilsfindung sind alle umstände zu betrachten
und angemessen zu wichten; dabei sind alle seiten
anzuhören, sowohl die des „opfers“ wie jene des
„täters“. auch die parteinahme für ein opfer darf
nicht selbstverständlich – quasi automatisch – in ein
aburteilen von tätern und täterinnen führen, ohne
deren seite gehört und gewogen zu haben
dies stellt in keiner weise in frage, dass eine verge-
waltigung stattgefunden hat, wenn das opfer dies
tatsächlich als eine vergewaltigung empfunden hat
(„definitionsrecht“)
eine vergewaltigung ist nicht erst vollzogen, wenn
es zu einem sexuellen akt gekommen ist. dabei gibt
es durchaus qualitative unterschiede zwischen sexu-
ellen grenzüberschreitungen und vergewaltigungen
– die übergänge sind fliessend. für die betroffene
person, das opfer, ist eine strafrechtliche bewer-
tung allenfalls im sinne eines verständlichen bestra-
fungswunsches relevant oder auch aus dem gefühl
heraus beistand, öffentliche solidarität und die wie-
derherstellung der sozialen integrität zu erfahren;
allein die bestrafung der tat wird jedoch keine emo-
tionale heilung herbeiführen
opfer wie täter/täterin haben eine biographie vor
und nach der tat, ein leben, das mit erfahrungen
und entwicklungsmöglichkeiten weitergehen und
lebbar sein soll. opfer wie täter/täterin haben ein
recht auf angemessene anteilnahme, ein recht auf
angemessene hilfestellung. das alleinige abstrafen
von täter/täterin birgt nur kümmerliche hoffnung
auf besserung
– V –
deutschland, 2010: das land ist im krieg und seine
bevölkerung leidet seit generationen unter den
unbewältigten folgen vorausgegangener kriege
dieser umstand rechtfertigt jedoch nicht das wei-
terexistieren von kriegsrecht–ähnlichen handlung-
en im privaten und politischen, rechtfertigt nicht
standrechtliche aburteilungen im sinne linksradikal–
feministischer diskussionen über die absolute de-
finitionsmacht betroffener (frauen). gewalt repro-
duziert gewalt; die konstruktion von opferrollen
reproduziert opfer und täter
wollen wir den krieg konservieren, handeln wir da-
nach – also wie gewohnt; wollen wir frieden ent-
wickeln, müssen wir uns auf den steinigen weg
machen, ihn zu finden
peryton (kiel, im juni 2010)
anmerkung:
(1) – nach unserer einschätzung wurde die hamburger
vergewaltigungsdebatte aufgrund politischer (macht–)
interessen benutzt. vgl.: stellungnahme peryton & albino
download (pdf):
[ definitionsrecht versus definitionsmacht ]
[ … jaaa … ]
Dienstag, Juni 15th, 2010[ gerade darum und jetzt ]
Samstag, Juni 12th, 2010
wenn du in deinem boot gegen die stachel-
drahtbewehrten grenzen treibst, gegen sie
getrieben wirst, glaub mir, du wirst zum ken-
tern gebracht, so oder so, die stürme oder
die schläge werden es sein, oder der stachel-
draht fängt dich ein, so oder so. wahrschein-
lich muss es gerade darum und jetzt so sein
[ nebel steigt ]
Freitag, Juni 11th, 2010
du kannst nicht verstehen, wann mir die
welt stehenbleibt, wann sie einfriert und
schweigt. dann schweigt es aus mir her-
aus. abend. der horizont ist nah und ein
nebelband steigt. das rührt mich; das be-
rührt mich nicht. es steht und schweigt
foto: neoviel, 05. juni 2010
copyrights: neoviel © 2010
[ feuer im kopf ]
Donnerstag, Juni 10th, 2010
… dann geht ein strich durchs bild;
du siehst einfach nichts mehr. feuer
im kopf. ein strich durch die asche
foto: kiel, 05. juni 2010
[ wir reden über das private ]
Mittwoch, Juni 9th, 2010
wir reden und wir hören nicht
wir reden in fremden worten
wir reden über die anderen
wir reden über gewalt wie über das wetter
wir reden über die grauzonen des lebens
und ihre undurchdringlichen schatten
wir reden nicht vom augenaufschlag und
von den atemlosen pausen ohne sprache
wir reden nicht über das private
wir reden über politik
[ momentaufnahme ]
Dienstag, Juni 8th, 2010
endlich ist die katastrophe da, sage ich und falte
die zeitung zusammen, was heute kein geräusch
mehr macht wie das zeitungenauspapierzusam-
menfalten, sondern man klickt sie weg mit dem ge-
räusch einer wanze, die ein deutscher soldat vor
stalingrad auf seiner rastlosen suche durch die
nacht zerquetscht: ich töte, also leb ich noch
endlich ist die katastrophe da, die das öl an eure
ufer schlagen lässt, unaufhaltsam, mit feuer und
mit grossen staubsaugern seid ihr vergebens be-
müht, abzuwehren, was euch reich gemacht hat
und gross, was euch ernährt und andere erstickt
hat, was euch nun erstickend entgegenschlägt, ent-
gegendrückt, langsam, träge, unaufhaltsam gegen
die augenlose, betende heimat: es ist zum speien
aber nun, endlich, ist die katastrophe da. nun
hättet ihr die möglichkeit, euch nicht weiter be-
lügen zu lassen, in eine sicherheit wiegen zu las-
sen, die tragfähig ist wie ein dünner moosrasen
über dem moor, über einem sich schweigend er-
innernden moor, das seit jahrtausenden aufge-
wachsen ist, nachtragend anwächst gegen alle
versuche trockengelegt zu werden, gebrannt, ge-
stochen, ausgeplündert zu werden, das tückische
moosrasen auslegt, in denen die versinken, die
vergessen haben, wo die gangbaren wege waren
endlich ist die katastrophe da, sage ich und klicke
mit dem wanzenzerdrückgeräusch die katastro-
phenmeldung weg; eine momentaufnahme ist im
kopf geblieben. eine momentaufnahme von ölbe-
deckten wellen. eine momentaufnahme von irgend-
wo an einem fremden ufer, das mich nicht interes-
siert. irgendwo ist weit genug weg, weil es weit
weg ist, weil es nicht mein ufer ist und nicht mein
ufer sein soll, darum interessiert es mich nicht, in
der hoffnung, dass es weit weg, weit genug weg
ist und dass einzig die anderen dummen dumm
dran sind. nur eine momentaufnahme ist geblieben
momentaufnahmen sind unser leben, so wie deines
und meines, so wie wir uns immer wieder begegnet
sind und wie wir uns immer wieder neu begegnen:
klick und weg und das öl auf den wellen
aber endlich ist die katastrophe da, sage ich und
schreibe sätze über … über … ereignisse, die mor-
gen klein sind und übermorgen vergessen. ja. licht
aus, einschlafen. ja. morgen wird ein guter tag
[ alle farben ]
Montag, Mai 31st, 2010
alle farben des lebens lassen wir ausspielen. alle
farben, zwölf, dreizehn, vierzehn in die zahlen-
kästchen, akurat an die grenzen heran; in feinen
pinselborsten spricht zu uns eine fremde sprache
alle farben brechen auf in nächten, gären träumend
auf zu bitterem met, brechen in tränen aus, die wir
vergessen bis zum morgen, schmerzvoll ausgerieben
alle farben finden sich im schwarz deiner augen
wir legen alte zöpfe auf unsere altäre, lassen rauch
aufsteigen; beissend schwarzer rauch und der ge-
ruch brennenden fleisches. erinnerst du dich? nein
stopp, sagst du, komm zurück. und: wach auf
foto: alle farben
kiel, 31. mai 2010
[ peryton und albino beziehen stellung ]
Samstag, Mai 29th, 2010
die für den 22. und 23. mai 2010 geplanten „tier-
befreiungstage kiel“ wurden nach geschickter in-
tervention einer antideutschen gruppe abgesagt
peryton und albino meldeten sich daraufhin zu
wort, zertraten beherzt alle politischen fettnäpf-
chen und lösten hochemotionale reaktionen aus
einige auszüge aus unserer stellungnahme:
„wir werden an dieser stelle nicht die behauptungen
der antideutschen gruppe ‚marlenehatesgermany‘
wiederholen, die auf einer jahre zurückliegenden
vergewaltigungsdebatte aufsetzt, die – unserer ein-
schätzung nach – aufgrund politischer (macht-) in-
teressen bis heute aufrecht erhalten wird. diskrimi-
nierung ist in linken kreisen leider ein ebenso beliebtes
wie wirksames mittel, um missliebige politische ‚kon-
kurrenz‘ zu schwächen“
„die klare politische position und jahrzehntelange
arbeit der tan ist nach unserer einschätzung für die
linke szene unverzichtbar. aufgrund unserer politischen
erfahrung mit einzelnen personen der tan möchten wir
betonen, dass die angriffe gegen sie ungerechtfertigt
sind und erklären hiermit unsere ungeteilte solidarität“
„warum aber eine handvoll antideutscher aus kiel
überhaupt ernst genommen wird, deren grössen-
wahn schon in ihrem programmatischen namen zu
lesen ist, das fällt uns schwer zu verstehen. ‚marlene
hasst deutschland‘. ja, und? nicht weiter interessant
eigentlich, ausser wenn bekannt ist, dass ‚marlene‘
auf autoritäres steht, bevorzugt bei mc donald’s dick
wird, militaristisch ist und also – was modern und
wiederum stramm in deutscher tradition steht – frie-
den nicht mag, weil sie lieber kriege führt und endlich
schamlos mit rassisten kuschelt, wenn es die eigene
macht stärkt…“
„den kieler tierrechtskongress im mai 2010 unter
ausschluss der tan durchzuführen gäbe falsche poli-
tische signale. nein, wir distanzieren uns nicht und
lassen unsere bewegung nicht aufspalten. repressio-
nen sind weder von staatlicher seite noch von seiten
neokonservativer gruppierungen hinnehmbar
kein fussbreit den faschisten! kein fussbreit den
antideutschen!“
berichte über die weiteren folgen werden nach-
gereicht, sofern sie mir berichtenswert scheinen
fürs archiv:
[ stellungnahme peryton & albino ]
[ stellungnahme albino & peryton ]
[ restart ]
Samstag, Mai 29th, 2010
wer sagt, ich könne nicht lange schweigen, hat
recht. auch diesmal. es wird also weitergehen
weil die dinge es notwendig machen. weil die
freunde meine ätzenden kommentare nicht mehr
ertragen wollen; ich sei unausgelastet, sagen sie
weil die zeit drängt – mich und dich – zum reden
ja, wenigstens dazu
[ blog-out ]
Samstag, Januar 2nd, 2010
dieses „tagebuch“ war jenen freundInnen mei-
ner musik geschuldet, die länger ein mehr an
geschichten erzählungen, notizen, kurzen be-
trachtungen gefordert hatten, die den prozess
verständlich machen sollten, warum, wie und
wann meine kunst entsteht; besser: entstand
so hab ich’s erschöpfend versucht, viereinhalb
jahre lang. wer lust hat nachzulesen, kann dies
in 1030 beiträgen mit 1227 kommentaren tun
heute also das mahnende wort an mich selbst:
peryton, du hast dich ausgeschüttet bis zur
stille, du bist unendlich müde. halt dein maul
richtig; der weg ist gegangen. adieu, ihr lieben!
[ an jenen orten ]
Dienstag, Dezember 22nd, 2009
es sind jene kargen orte, an denen
erinnerungen abgelegt sind wie kalte
steine, wie kalte steine abgelegt
und aufgetürmt zu lawinentürmen
es sind die bunten orte, an denen
wünsche abgelegt sind wie samen
und herangewachsen zu blumen-
wüsten, waldmeeren; in wellen
wuchern sie über unsere gräben hin
: mein und dein amazonien
es sind die dunklen orte, an denen
unsere schatten liegen, klein, ganz
klein, auf den ersten glanz des
morgenrubins wartend um aufzu-
glühen, um auseinanderzuwehen
wie das universum, um auseinander-
zuplatzen wie ein komet; wie der er-
ste komet in deinem leben: grösser
als deine angst und dein ‚ah‘ und dein
‚oh‘ und jedes ‚wünsch-dir-was‘
es sind jene warmen orte, an denen
ich bleiben mag, an denen ich meine
träume hinlegen will, betten will neben
alten wünschen; wo erinnerungen aus
den gräbern wachsen neben azaleen
und – nicht zu vergessen – das immergrün
[ stilleben ]
Freitag, Dezember 11th, 2009[ darum ]
Donnerstag, Dezember 10th, 2009
darum werde ich dir nur meine zeit schenken, fern-
ab von konsum, fernab vom goldrausch in und auf
den märkten, fernab von falschem jubel, zwang
und plastikhalleluja und geldgutscheingeschenken
ich mag das alles nicht; es macht mir einen kal-
ten grusel. es macht mich gleichgültig gegen
die signale eines glücks, das mir fremd, das mir
unheimlich, ja, unverständlich bleibt, zum glück
[ bitte keine weihnachtsgrüsse! ]
Mittwoch, Dezember 9th, 2009
jetzt schieben sie sich wieder durch die geschäf-
te, warenregalegassen, gitterwagen hauteng ne-
ben gitterwagen, einkaufskettenkletten, arsch an
rücken, auge an po, der blick verzweifelt suchen-
der, rastlos, hungernd und geil, pleite, am ende:
die tüten voll, die armen auch, die busse quellen
über und könnten die lichterketten weinen, wäre
dies laut die traurigste zeit: vom himmel hoch, ad-
vent, advent, ein lichtlein brennt. verdammt, das
jesulein liegt bei esulein, nackend, das elende teil
bescherung wie üblich, ausser, oma ist inzwi-
schen gestorben. küchengerüche nach gehalts-
klasse, kurzarbeiter lieben es eher fettig; vertrock-
nete tanten trinken tee, pastoren salbungsvoll
den wein, das heilige bier wird pünktlich entkront
püppi muss nachher immer bei papa oder onkel
auf dem schoss sitzen, so!, sich dankbar zeigen
sonst setzt’s was, die kinder schauen dem flack-
ern elektrischer kerzen zu, fliehen in träume vom
erwachsenwerden. wenn wir mal gross sind …
das vergessen ist mächtig wie die angst vor papa
und mama und gott und alleingelassensein; es
kommt meistens nichts anderes raus als das glei-
che alte elend: die weihnachtslüge vom glück und
dass es doch zuhause immer am schönsten sei
[ ins gras beissen ]
Freitag, Dezember 4th, 2009
spatentief liegt der lehm, schmatzend beisst das
werkzeug ins gras, so schwer kann wasser wie-
gen, halten, bis es sich bewegt. dann – endlich –
zieht es ab, dann fällt der pegel unter flur, dann
fällt der sumpf trocken, der über jahre wie einge-
gossen stand, eine schlechte angewohntheit, da-
gelassen, trotz allem, weil eben immer schon und
unter dem gleissenden mond heulen bären. oder
es ist der wind in den drähten, die schwingen
noch vom abschied der krähen her; auch die: fort
wenn der schmerz nachgelassen hat, eine alte
weisheit ist das, ist er bald vergeben; was leicht
wie erlösung klingt birgt doch gefahr. vergessen
in den nächten kaue ich die zeiten durch wie ein
fremdes alphabet zum klopfenden rhythmus eines
taktstocks und weine die erinnerungen tonlos aus